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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Beiträge zur Mimzgesclüchte der Lüneburgischen Laude etc. 183<br />

Der erste für Moisbiirg<br />

angenommene Münzmeister war Hans<br />

Raliclers (auch Raders und Rades geschrieben), „ein verdorbener<br />

Goldschmied", anscheinend aus Hannover. Er trat seinen Dienst am<br />

1. December 1621 an, wurde aber wegen Unfähigkeit schon am<br />

31. December wieder entlassen. In welchem Umfange er gemünzt<br />

hat, lässt sich nicht erkennen, nur eine kurze Notiz besagt, dass er<br />

Groschen verfertigt habe im Gewichte von 500 Mark und dazu<br />

47 Mark 10 Va Loth fein Silber verwendet habe. Demnach waren<br />

diese Groschen li/olöthig. Der Betrieb unter Rahders muss aber<br />

schon voll im Gange gewesen sein, denn die Pächter zahlen am<br />

7. Januar 1622 an den Herzog die stipulirten 600 Rthlr., was sie<br />

zweifellos nicht gethan haben würden, wenn die Silberlieferung<br />

Rahders ihnen diesen Gewinn nicht schon abgeworfen hätte.<br />

an<br />

Leider<br />

sind von Rahders geprägte Münzen nicht nachzuweisen. Auf den<br />

bekannten Münzen, welche die Jahreszahl 1621 tragen, findet sich<br />

kein Mtinzmeisterzeichen; es ist daher nicht möglich zu erkennen, ob<br />

von den Schreckenbergern oder Groschen (oben, Nr. 24—26) nicht<br />

auch ein Theil in Moisburg durch Rahders geprägt worden ist, zumal<br />

die Prägung w^enigstens von Groschen für diese Münzstätte feststeht.<br />

Am 1. Januar 1622 wurde Hans Georg Meinhard aus Eisleben,<br />

der kurz zuvor Münzmeister des Herzogs Christian in Winsen an der<br />

Luhe gewesen war, in Moisburg angestellt.<br />

Der mit ihm auf beiderseits<br />

einmonatliche Kündigung abgeschlossene Vertrag ist als Anlage<br />

20 abgedruckt. Für Meinhard bürgte der Harburger Münzmeister<br />

Thomas Timpfe.<br />

Aber das Geschäft in Moisburg haperte.<br />

Schon am 27. Januar<br />

klagt Magnus Isaak über den Münzmeister: Dem Meinhard sei<br />

Silber im Gewichte von 3521 Mark überwiesen worden,<br />

er habe an<br />

geprägtem Gelde aber nicht mehr abgeliefert als 1721 Gewichtsmark,<br />

schulde also noch 1800 Mark, obwohl er contractlich verpflichtet<br />

sei, wöchentlich 1000 Gewichtsmark an ausgeprägten Sorten<br />

abzuführen oder für jede weniger gemünzte Mark 13 (3 zu zahlen.<br />

Nun habe der Münzmeister so wenig gearbeitet, dass er (der Pächter)<br />

kein Geld bekäme und in Folge dessen wegen mangelnder Mittel<br />

auch kein Silber mehr anschaffen könne.<br />

Um beide Parteien (Pächter und Münzmeister) zu hören, setzte<br />

der Herzog einen Termin im Februar an, aber — die Pächter Isaac und

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