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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Römische Bleitesserae.<br />

•<br />

Europa's haben bis in<br />

und bestehen noch heute.<br />

unsere Zeit ähnliche Verhältnisse bestanden<br />

Diese Tesserae, wie schon erwähnt aits Bein, sind entweder<br />

flache Plättchen, 7— 10 an lang 1 — 2 cm breit, unregelmässig geformt<br />

meist sehr primitiv gearbeitet und haben auf einer oder auf beiden<br />

Seiten Xamen eingeschnitten; meist sind sie gelocht. Vierseitige<br />

Prismen von besserer Arbeit mit<br />

einem Oehr an einem Ende und<br />

einem Knopf an dem anderen, wohl auch an beiden Enden mit<br />

Knöpfen, bei welchen die Namen auf einer, zwei, drei und auch<br />

auf allen vier Seiten eingeschnitten oder auch erhaben herausgearbeitet<br />

sind, gehören den Gladiatoren zn.<br />

An diese Gruppe reihen sich jene Tesserae aus Bein, welche von<br />

den Patronen ihren dienten gegeben wurden als Erkennungs- oder<br />

Legitimationszeichen, bei Betheiligungen, Gastmählern, Familienfesten<br />

und so w^eiter. Diese sind sehr einfach, Beinplatten mit dem<br />

Namen der Familie. Es gibt auch Bleitesserae, welche dieser Gruppe<br />

anzugehören scheinen.<br />

Eine andere Gruppe sind die Grab- oder Urnentäfelchen der<br />

Verstorbenen. Eine kleine viereckige Platte aus Elfenbein mit einem<br />

Oehr zum Anhängen gehört wohl für eine Aschenurne; grössere<br />

hölzerne Platten mit Handgriffen oder auch bloss mit einem Ansatz<br />

mit Löchern zum Aufhangen versehen, wurden in den Gräbern oder<br />

bei denselben in Alexandria gefunden und dürften dem 2. und<br />

3. Jahrhundert vor Christi angehören. Sie haben den Namen des<br />

Verstorbenen und diesen betreffende Bemerkungen in<br />

griechischer<br />

Schrift eingeschnitten. Obwohl sie wirkliche Tafeln sind, dürften sie<br />

wohl nur in weiterem Sinne den Tesserae zuzuzählen sein.<br />

Geprägte Tesserae.<br />

Mit der steigenden Verwendung der Tesserae zu verschiedenen<br />

Zwecken und in grösserem Umümge tritt nun die Massenfabrikation<br />

derselben auf, sie werden geprägt und gegossen, auch in Thon und<br />

Glas, wenn auch vereinzelt gepresst; sie nehmen die Form und das<br />

Aussehen von Münzen an und haben nun auch für den Numismatiker<br />

Interesse.<br />

Die Zahl und Mannigfaltigkeit dieser Producte der Prägekunst<br />

ist nun eine sehr grosse. Wenn wir Thon und Glas als vereinzelt

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