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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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MünzzeU'hen und Münzineisterbuchstabeu auf österr. Müuzrii 505<br />

XI. Der 3Iüuzbuchstabe D als<br />

Salzburg.<br />

Zeichen der Münzstätte<br />

Unter den Hofkammerverordnungen, welche nach dem Antritte<br />

der Regierung durch Kaiser Josef IL an die Münzämter erlassen<br />

wurden und die Aenderung des Gepräges anordneten,<br />

fehlt jene an<br />

das Münzamt Graz. Es ist daher auch der Münzbuchstabe D entfalleUj<br />

welcher seit 1765 auf den Münzen Josefs II. als Mitregenten<br />

angebracht worden war. Nun tauchen im Jahre 1805 Dukaten und<br />

Zwanziger auf, welche den Münzbuchstaben D aufweisen. Allgemein<br />

wurde angenommen, diese Münzen gehörten nach Graz, wo, wie<br />

man vermuthete, die einige Jahrzehnte- hindurch geschlossene Münze<br />

im Jahre 1805 wieder in Betrieb gesetzt worden sei.<br />

Dr. H. Tauber<br />

hat nun in seiner Abhandlang über die letzten steierischen Gepräge*^)<br />

nachgewiesen, dass die Grazer Münze im Jahre 1772 aufgehoben<br />

und 1777 völlig aufgelöst wurde. Es ist somit nicht glaublich, dass<br />

zu Anfang unseres Jahrhunderts, zu einer Zeit,<br />

die zu kostspieligen<br />

Investitionen sehr wenig geeignet war, neuerlich die Münze in<br />

aufgerichtet worden sei.<br />

Graz<br />

Ich war schon früher zur Ueberzeugung gelangt, dass die<br />

fraglichen D-Münzen einem<br />

anderen Münzamte angehören müssen<br />

und war daher darauf bedacht, ihre Heimstätte aufzufinden.<br />

Bei Durchsicht der Indices<br />

eine Verordnung aus dem Jahre 1806,<br />

des Haiiptmtiuzamtes stiess ich auf<br />

mit welcher die Versendung<br />

einer Partie Silber an das k. k. Münzamt Salzburg anbefohlen<br />

wurde, und nun war es mir klar, dass der Buchstabe D nur dieses<br />

Münzamt bezeichnen könne.<br />

In Gustav Zellers vortrefflicherSchrift: „Des Erzstifts Salzburg<br />

Münzrecht und Münzwesen" 2. Auflage, Salzburg 1883, fand ich<br />

mancherlei Daten, die mich dem Ziele näher brachten.<br />

Zeller berichtet, dass, nachdem das Erzbisthum Salzburg 1803<br />

aufgehoben worden, und Erzbischof Hieronymus vom weltlichen<br />

Throne herabgestiegen war,<br />

mit den Münzstempeln desselben noch<br />

unter der neuen Regierung des Kurfürsten Ferdinand Dukaten,<br />

10) Nnm. Zeit5chr. XXTV, 1892.

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