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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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448 Dr. Carl Schalk ;<br />

Es kann wohl nach den angeführten Beispielen, die gerade die<br />

Rechnung des Jahres 1575 in reicher Anzahl bietet, kein Zweifel<br />

sein, wie man sich die Cursschwankungen innerhalb eines<br />

Jahres zu erklären habe, da dieselben Stücke zu verschiedenem<br />

Curse gerechnet wurden, je nachdem sie im Eingange und Ausgange<br />

der Rechnung erscheinen. Ein Anderes ist es, das Fortbestehen<br />

eines Cursansatzes und die Curssteigerung für<br />

eine Reihe vonJahren zu erklären. Da ergibt sich nun folgendes:<br />

Vom Jahre 1572 bis 1611 können wir den Curs der Thaler<br />

innerhalb der Grenzen von 70 bis 75 kr. als constant betrachten,<br />

den Grund der Schwankungen in diesen Grenzen haben wir dargelegt.<br />

Die rheinischen Goldgulden, die im Jahre 1599 aus dem<br />

Verkehre verschwinden, haben in der Zeit von 1572 bis 1593 den<br />

Constanten Cürs von 75 kr., der dem gleichzeitigen Thalercurse<br />

nahe steht. Wie eingangs erwähnt, sind bekanntlich die Thaler als<br />

Aequivalent der rheinischen Goldgulden in Silber ausgeprägt<br />

worden und scheint die Cursgleichheit wohl auf eine constante<br />

Werthrelation von Gold und Silber während des 16. Jahrhunderts<br />

zu deuten. Im Jahre 1595 und 1596 steigen sie auf 80 kr., im Jahre<br />

1597 und 1598 auf 84 kr., im Jahre 1599 verschwinden sie überhaupt<br />

aus den Rechnungen, sie sind nicht mehr zu bekommen. In<br />

analoger Weise erhält sich der Curs der ungarischen Goldgulden<br />

oder Ducaten 1572 bis 1593 innerhalb der Grenzen von 105 bis<br />

112 kr. per Stück, um dann im Jahre 1596 den Curs von 2 fl.<br />

(= J20kr.) zu erreichen, den sie bis 1602 behaupten, und um im<br />

Jahre 1609, in dem die Thaler noch zu 70 kr. gerechnet werden,<br />

schon auf 2 fl. 20 kr. (= 140 kr.) zu steigen. Der Curs hatte sich also<br />

seit 1575 von 105 kr. bis 1609 auf 140 kr., also um 35 kr., das ist<br />

um 331/3 Procent erhöht. Das raschere und stärkere Steigen des<br />

Ducatens hat seinen Grund in der sich ändernden Werthrelation der<br />

Edelmetalle,<br />

welche seit Beginn des 16. Jahrhunderts die Tendenz<br />

zeigt, sich zu Gunsten des Goldes zu verändern 10).<br />

Im Jahre 1611 stieg der Curs der Tlialer auf 84 kr., um fortan<br />

eine noch steigende Tendenz zu bewahren.<br />

Einen Grund für diese<br />

10) Soetbee, Edelmetall-Prodiiction und Werthverhältniss zw. Gold und<br />

Silber pcit dor Entdeckung Amerikas in Potermanns Mittli. Kriräiiznngöband

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