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352 M. JJahrfoldt:
IV. Nachrichten
über die an den Münzstätten der Herzoge Wilhelm, Christian, Julius Ernst und August d. j.
angestellt gewesenen MUnzmeister und Wardeine. &>)
1. Münzstätte Harburg.
a) Mtinzme ister.
1. X Simon Tim pfe der ältere.
Die Nachrichten über seine letzten Lebensjahre sind ziemlich
vollständig. Er stammte aus Minden,
war von 1607—1611 gräflich
Hanau-Mtinzenbergischer Münzmeister in Hanau, wurde 1611 Münzmeister
des Erzbischofs von Bremen in Bremervörde (Vörde), erhielt
1612 von demselben auch dessen zweite Münzstätte in Burg auf der
Insel Fehmarn tibertragen, tibernahm 1614 die
städtische Münze in
Stade unter gleichzeitiger Aufgabe seines Amtes in Vörde, wähi*end
er das Amt in Burg vielleicht noch bis 1616 beibehielt. Inzwischen
war er am 19. September 1615 auch vom Herzog Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg
auf sechs Jahre zum Münzmeister an der neu
errichteten Münzstätte zu Harburg berufen worden, versah aber den
Dienst von Stade aus. Alters halber wurde ihm in Harburg sein
Sohn Thomas Timpfe am 23. März 1618 adjungirt, am 1. October
1619 trat er zu Gunsten seines Sohnes Thomas ganz von dem Münzmeisterposten
des Herzogs Wilhelm zurück und starb im Jahre 1621.
Sein Münzmeisterzeichen waren die gekreuzten Zainhaken, doch
führen nicht alle von ihm geprägten Münzen dasselbe. — Wo er vor
dem Jahre 1607 angestellt war, ist nicht bekannt. ^e)
iä) Eine kurze üebersicht der in Harburg und Moisburg angestellt ircweseuen
Münzmeister gab ich im Num.-splirag. Anz., 1889, S. 18/19.
5«) lu A. Weyl's Xumismat. Correspondenz, Nr. 107/112 von 1892. wiid
S. 101, Nr. 543, bei Beschreibung einer Hochzeitsmedaille mit dem Münzzeicheu
S XT Simon Timpf als Münzmeister in Harburg von 1615—1628 erwähnt. Dies
ist irrig; die Medaille r'ilirt von Samuel Timpfe her.