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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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DtT Wiener Münzverkelir im 16. Jahrliundert. 451<br />

gunden verhist vermeldet, hat mir aiii edler und hochweiser stattratli<br />

auf ergangnen rathschlag- dise schlechte münz noch lenger aufzubehalten<br />

auferlegt. Also sich nun under solcher zeit ainiches mittl,<br />

wie etwo dieses geldt ohne schaden herausszubringen weder bey<br />

Christen noch Juden nit erzaigen wollen ist mir mündtlichen anbevohlen<br />

worden, aufs höchst und beste die verwexlung mit ainem<br />

Juden, alss die am maisten darumben geben, zu thuen. Welchem ich<br />

gehorsamblichen nachkhommen und hat sich der verlust diser verpottnen<br />

münzsorten in allem auf 1799 fl.<br />

7 ß 18a^ beioffen.<br />

Ueber die Entwerthung, die das „lange Geld" traf, eine<br />

Bezeichnung, die in der Kammeramtsrechnung des Jahres 1628<br />

an einer Stelle (Aush. Fol. 231'') vorkommt, gibt folgende Stelle<br />

aus der Rechnung des Jahres 1624 (Sammler Ausg. Fol. 224^)<br />

Aufschluss:<br />

Den 18. Dec. stell,<br />

ich hiemit in mein aussgab:<br />

Nachdem von ainem edlen hochw. stattrath mir mündtlichen<br />

anbevohlen worden, das ich in beisein herrn Balthasarn Doppelhemer<br />

und herrn Johann Haringshausers, beeden des Innern raths, weilent<br />

Leopolden Garttners gelassner erben in der eisernen truhen im<br />

rathhauss deposetiertes gelt, darunder thailss ducaten, darauss die<br />

rathspfenning gemacht worden, und andere münzsorten gewesen,<br />

erheben, verwexlen und anders gelt sovil die munzzetl betroffen^<br />

deponiern und erlegen solle,<br />

deme ich also gehorsam nachkhommen<br />

und solche verwexlung in beisein obgedachter beeder herrn gethann.<br />

Wann dann berüertes der Garttnerischen erben depositum anfangs<br />

in guetem gelt an der summa sich auf 1413 fl.<br />

erstreckhet und durch<br />

diese verwexlung und nachmalss fürübergangene münztallierung<br />

mehrers nit in guetem gelt dann 449 fl. 5 jSa^ verpliben. Wider<br />

welche ausswexlung sich erneute erben zum höchsten beschwärt in<br />

allweg bedenkhung gemainer statt dieser schaden zu leiden gebüren<br />

thue .. ."<br />

In der That erkannten die drei Herren das Berechtigte der<br />

Forderung an und referirten in diesem Sinne an den Rath,<br />

der den<br />

Ersatz mit 963 fl. 5 ß 10/v^ beschloss.<br />

Im Jahre 1624 war man zu normalen Münzverhältnissen zurückgekehrt.<br />

Beweis dessen, dass der „Abgang und böss gelt" (Ausg.<br />

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