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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Münzzeichen und Münzmeisterbuchstaben auf österr. Münzen. 477<br />

Die Befürworter der Kupfermünzen Hessen sich durch diese<br />

Erklärung keineswegs abschrecken, nach einigen Jahren der<br />

Kaiserin die Vortheile derselben abermals nahezulegen und so<br />

gelang es Ihnen,<br />

allerdings erst zehn Jahre später, die Bewilligung<br />

zur Ausgabe vorläufig von Kupferpfennigen zu erlangen. Es sind<br />

dies jene grösseren Pfennige mit den Jahreszahlen 1759 (und 1765),<br />

welche theils mit dem Bilde der Kaiserin, theils mit jenem des<br />

Kaisers in<br />

den Umlauf gelangten. Die Pfennige der Kaiserin dieser<br />

Art tragen auf dem Reverse den österreichischen Bindenschild,<br />

darunter eine 1 und keinen Münzbuchstaben. Jene des Kaisers auf<br />

der Rückseite das lothringische Wappen, darunter als AVerthbezeichnung<br />

1 und die Münzbuchstaben W-I, H-A, C-A, also die<br />

oben erwähnten Doppelbuchstaben.<br />

Diese Pfennige waren die Vorläufer der ein Jahr später mit<br />

Patent vom 27. October 1760 eingeführten Kupferscheidemünzen zu<br />

1 und i/o Kreuzer. Letztere sind theils mit dem Bilde der Kaiserin,<br />

theils mit jenem des Kaisers Franz, in beiden Fällen aber mit<br />

dem gleichen Reverse versehen, auf welchem sie die Bezeichnung<br />

„li^in Kreuzer^^ oder „i/o Kreuzer", die Jahreszahl und darunter<br />

den Münzbuchstaben tragen. Zu ihrer Ausprägung wurden alle<br />

Münzäniter herangezogen, wobei in Uebereinstimmung mit der 12<br />

Jahre zuvor ergangenen Anordnung bezüglich der in Wien geprägten<br />

Görzer Soldi, alle Münzämter beauftragt wurden, die Anfangsbuchstaben<br />

des Prägeortes auf den neuen Kupfermünzen anzubringen,<br />

u. zw. W für Wien, P für Prag, G für Graz, H für Hall, K für Kreranitz,<br />

S iür Schmöllnitz, C für Carlsburg.<br />

Diese Münzbuchstaben blieben durch den ganzen Rest der Regieruiigsperiode<br />

der Kaiserin Maria Theresia für die Kupfermünzen<br />

in Geltung; es kommen aber nach Beendigung der grossen<br />

Kupferausmünzung, d. i. nach 1764 nur einige derselben vor, weil<br />

Kupferscheidemünzen später bloss in einzelnen Münzstätten, insbesondere<br />

in Wien, Schmöllnitz und Günzburg geprägt wurden.<br />

Auf den Silber- und Goldmünzen blieben die früher erwähnten Bezeichnungen,<br />

Wappen im Herzschild für jene der Kaiserin, und die<br />

Doppelbuchstaben W-I, H-A etc. für jene des Kaisers Franz I.<br />

bestehen.

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