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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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8 Dr. Joseph Scholz:<br />

bei Seite lassen, haben wir die zwei grossen Gruppen: in Bronze<br />

und in Blei vor uns.<br />

Die Tesserae aus Bronze bilden eine ziemlich geschlossene<br />

Gruppe; der Avers zeigt meist den Kopf eines Kaisers oder einer<br />

Kaiserin,<br />

der Revers meist Zahlen, auch Kränze oder andere Darstellungen.<br />

Die Contoruiaten, wenn sie den Tesserae zugezählt<br />

werden, bilden dann eine zweite Gruppe. Die Tesserae in Blei sind<br />

ungleich mannigfaltiger. Wir finden Medaillons von verschiedener<br />

Grösse, einseitig und beidseitig, geprägt, Stempel von bekannten<br />

Münzen, ferner Siegelplomben, einseitig und beidseitig, mit Schrift,<br />

Köpfen und anderen Darstellungen. Eine grosse Reihe fällt den<br />

Götterbildern zu, unter denen Fortuna und Mercur besonders hervortreten.<br />

Die Vorstellungen aus dem Circus, Pferde, Gladiatoren,<br />

Siegeszeichen, Bigae und Quadrigae mit Victorien, Gladiatoren,<br />

Palmen und Kränze sind ebenfalls häufig vertreten ; diesen schliessen<br />

sich die Darstellungen von Thieren aller Art, von den Yierfüsslern bis<br />

zu den Würmern in grosser Mannigfaltigkeit an.<br />

Es folgt dann eine<br />

weitere grosse Gruppe, welche bloss Namen oder deren Initialen<br />

enthält. Den Schluss bilden Zahlen und verschiedene Rosetten.<br />

Eine besondere Gruppe bilden<br />

die Bleiabschläge von Münzen,<br />

Consular- und Kaiserdenaren, von Kupfermedaillons, welche öfter,<br />

wenn auch nicht häufig, vorkommen und meist bekannte Typen<br />

darstellen.<br />

Was sind die Tesserae?<br />

Bisher war es üblich, alle Prägungen aus Bronze oder Blei, welche<br />

mUnzenähnlich waren als Tesserae zu bezeichnen, andererseits<br />

den Haus- und Familienzeichen, den Marken aus Stein, Bein, Holz<br />

oder Elfenbein diesen Namen nicht zu geben. Es kann nun wohl<br />

keinem Forscher benommen werden, einer Gruppe antiker Gegenstände,<br />

für welche der Name nicht feststeht, einen ihm passend<br />

erscheinenden Namen beizulegen um die Gruppe zu kennzeichnen;<br />

immerhin erscheint es aber wünschenswerth, zusammengehörige<br />

Gegenstände auch in der Bezeichnung zusammenzuhalten, und nicht<br />

dazu gehörige auszusondern. Dies sollte auch bei den Tesserae geschehen.<br />

Von ihrem Ursprung an dienten sie als Zeichen oder<br />

Marken für einen Zweck, oder eine Person, um das Recht zum Ein-

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