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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 51<br />

Bogislav 1 1187 und Kasimir f 1180, so wie des jüDgeren gleichnamigen Brüderpaars,<br />

das bis etwa 1220 regierte. Auf diese ältesten Denare, die Dannenberg<br />

in abgerundeter Zeitangabe auf die Jahre 1170 — 1200 vertheilt, folgten durch<br />

ungefähr ein halbes Jahrhundert wahrscheinlich grosse<br />

schriftlose Brakteaten.<br />

In der dritten Periode von 1250 — 1325 waren kleine Brakteaten neben<br />

Denaren in Umlauf. Als im Jahre 1325 die Hauptlinie des Eügischen Fürstenhauses<br />

erlosch, war ein Theil der immer mächtiger emporstrebenden Städte<br />

schon im Besitz des Münzrechts, die übrigen erlangten es in kurzer Zeit, während<br />

die Macht der Herzoge immer mehr zusammen schrumpfte.<br />

So erklärt es sich, dass von da ab bis zum Schlüsse des Mittelalters, wo<br />

Bogislaus X. das ganze Land wieder in seiner Hand vereinigte, das ponimer'sche<br />

Münzwesen durch die Prägungen der Städte bestimmt wurde. Zu den Denaren<br />

traten nun ihre vierftichen, die Witten hinzu, denen sich noch grössere zweiseitige<br />

Schriftmünzen anschliessen, die Dannenberg Grosspfenninge oder Sechslinge<br />

nennt,<br />

während die Pfenninge in den Städten des Wittensystems — vielfach<br />

in Gestalt von Hohlpfenningen — die Eolle der Scheidemünzen übernehmen.<br />

Um (iie Mitte des Id. Jahrhunderts beginnen die nahe beieinander<br />

liegenden Städte Garz Gollnow, Pyritz, Stargard und Stettin mit der Ausmünzung<br />

von Vierchen (quadrini). Die Herzoge in ihrem durch die Theilungen<br />

noch mehr geschmälerten Besitze folgten dem Vorgang der Städte, haben<br />

jedoch seit Eiuführang der Witten fast allein diese Münzart neben einigen<br />

wenigen Grosspfenningen und Denaren geschlagen bis Bogislaus X. Avie gesagt<br />

das Münzwesen gründlich umgestaltete und neben den landesherrlichen nur<br />

noch Stralsuuder Münzen duldete. Dies in grossen Umrissen der geschichtliche<br />

Verlauf, den das Münzwesen in Pommern aufweist.<br />

In der Einleitung beginnt Dannenberg mit den in Pommern üblichen<br />

Münzbenennungen, den Pfenningen, den Vierpfenningstücken oder Witten, den<br />

Sechspfenningern und den Vierehen (zu vier Vinkenaugen S. 138) u. dgl. m. Hier<br />

hat des Verfassers Arbeit erst den Boden für Einzeluntersuchungen geebnet,<br />

die zur völligen Aufklärung des pommer'schen Münzsystems führen können. Die<br />

Gleichstellung der Ausdrücke Grosspfenning und Sechsling (S. 5)<br />

wäre besser<br />

unterblieben, weil nicht nur diese, sondern auch andere Vielfache des Pfennings<br />

z. B. auch die Witten (vgl. S. 105) von dem unbestimmten Ausdrack der Urkunden<br />

„grosse Pfenninge" umfasst werden. Namentlich möchte ich — wenn<br />

ich auf diesem Gebiet, das eigener Forschung so fern liegt, eine Vermuthung<br />

äussern darf — annehmen, dass es in Pommern zu Zeiten neben dem Witten<br />

und dem anderthalbfachen Witten oder Sechsling, auch Doppelwitten oder<br />

Achtpfenninger gegeben habe. Man vergleiche doch die Demminer Grosspfenninge<br />

Nr, 196 — 198 die sämmtlich als Sechslinge erklärt werden, obwohl<br />

Nr. 198 einen Durchmesser von 24 Mm und 1-91 Gr. Schwere, gegen 21 Mm und<br />

1-18 — 1-28 Gr. aufweist, die Greifswal der Nr. 213 = D. 22, G. 1*32 Gr. mit<br />

Nr, 213 c = D. 23, G. 1 95 Gr., die Stralsunder Nr. 273 = D. 22 G. 14 Gr. mit<br />

273 a, 273f, 273 g mit D. 23 — 25 und G. 2-16 — 2 Gr. Die Beweisführung aus<br />

Eiuzelngewichten mittelalterlicher Münzen ist zweifelsohne misslich — habe ich

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