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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Miinzverkehr im 16. Jahrhundert. 453<br />

einen Rheinischen Goldgulden aus und gaben Veranlassung* zur<br />

Entstehung des Ehein. Gulden genannten Rechenguldens. Da der<br />

Thalercurs seit dem Jahre 1624 constant 1 fl. 30 kr. ausmacht,<br />

gewöhnte man sich an den Curs derart als einen Normalcurs, dass<br />

man nicht beim Steigen von einem Curs von 1 fl. 32 kr. sprach,<br />

sondern unter Festhaltung des 1 fl. 30 kr. Curses als Normalcurs<br />

die Steigerung um 2 kr. als<br />

„aufgab" auswies.<br />

Zu erwähnen ist ferner die in den Rechnungen hie und da vorkommende<br />

Berechnung nach dem Ungarischen Rechengulden oder<br />

Rechenthaler in der Höhe von 100 Ungarischen Pfenningen, die mit<br />

einziger Ausnahme 300 österr. Pfenningen gleichgerechnet wurden.<br />

Nur im Jahre 1611 (Rubrik: „Pöss geld" fol. 163 und 164) nahm<br />

man „3 Ungerisch nit anders als für 2 kr."<br />

Es waren also in der Regel 100 Ung. a^ =: 75 kr., also 300<br />

Ung.A^S = 225 kr., während im Jahre 1611 300 Ung. a^ = 200 kr.<br />

gerechnet wurden, also um 25 kr., das ist 11*11 Procent minder<br />

bewerthet wurden.<br />

Eine andere Beobachtung ist die,<br />

dass die im Verkehre befindlichen<br />

Ducaten häufig unter dem Gewichte waren, wichtig für<br />

Schlüsse aus dem Gewichte alter Ducaten.<br />

Es wurden bekanntlich<br />

seit dem Jahre 1575 bis 1749 alljährlich sogenannte Rathspfenninge<br />

in Gold, unsere Salvatormedaillen als Emolumente für die Gemeindefunctionäre<br />

anfänglich im Gewichte zu 8 und 6 Ducaten später zu<br />

12 und 10 Ducaten zur Vertheilung zu Neujahr geprägt. Zu diesem<br />

Zwecke kaufte man Ducaten an, wenn solche nicht aus den Steuern<br />

der Casse zuflössen. Da man nun die Rathspfenninge zu genau<br />

richtigem Gewichte ausprägen wollte, ergab sich oft die Nothwendigkeit,<br />

zur Completirung des Gewichtes einige Ducaten mehr<br />

anzuschaffen, als man zahlenmässig nothwendig hätte anschaffen<br />

müssen, wenn alle dem Verkehre entnommenen Stücke vollwichtig<br />

gewesen wären.<br />

Von mtinzgeschichtlichem Interesse sind unbedingt auch Vermögens-<br />

und Casseninventare. In der Oberkammerrechnung des<br />

Jahres 1572^^) finden wir (Empf. Fol. 34^) eine Speeification<br />

19) Vergl. mit den folgenden Verzeichnissen die Zusammensetzung des<br />

aus der Zeit um 1575 stammenden Meidlinger Fundes in Mittheilungen des<br />

Club der Münzfreunde (Jahrg. 1893) Nr. 40.

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