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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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^9'8<br />

Numbmati.sche Literatur.<br />

daniuter, wie Verfasser glaubt, die, mir vonBanduri erwähute VOT.X.MULT.XX,<br />

theils mit dem Lorbeer nach dem Typus Genio popuH romani^ also aus der Zeit<br />

vor und nach der Diocletianischen Münzreform.<br />

Der Fund von Reichlange aus dem Jahre 1893 enthielt nur Münzen des<br />

Kaisers Posthumus. Verfasser hebt nach eingehender Beschreibung und<br />

Besprechung der Münzen den Umstand hervor, dass in dem Funde keine Münzen<br />

der vorhergehenden Kaiser, noch des in Eom residirenden gleichzeitigen Kaisers<br />

Gallieuus enthalten waren, was die Erklärung Mommsens zu bekräftigen scheine,<br />

dass, ebenso wie die Münzen des Posthumus in Rom nicht zugelassen wurden,<br />

jene des Kaisers Gallienus aus dem Umlaufe in Gallien ausgeschlossen waren.<br />

Als dritten Aufsatz enthält Wervekes Buch die kritische Beschreibung<br />

des Fundes vonArsdorf mit Münzen des XV. Jahrhunderts,<br />

welcher von<br />

einem Strassenarbeiter am 15. September 1893 gemacht wurde. Er bestand aus<br />

160Silber-und acht Goldmünzen, von welchen aber nur cinTheil der Silbermünzen<br />

und nur eine Goldmünze zustande gebracht wurde. Aus der Beschreibung dieser<br />

Stücke ergibt sieh, dass dieselben den folgenden Fürsten angehören: Werne^<br />

V. Falkenstein, Erzbischof von Trier 1388 — 1418, (1); Johann von Nassau, Erzbischof<br />

von Mainz, 1397—1419 (1)-, Dietrich von Moers, Erzbischof von Cöln,<br />

1414—1463 (1); Johann von Bayern, Gemahl der Elisabeth von Görlitz, 1418bis<br />

1425 (10); Elisabeth von Görlitz als Witwe, 1425 — 1443 (19); Philipp den Guten.<br />

Herzog von Burgund (78); Reinhard, Herzog von Lothringen, 1431— 1453 (46)<br />

Die Zeit der Vergrabung des Schatzes ermittelt der Verfasser auf scharfsinnige<br />

Weise durch historische Belege, wobei er aus den im Funde enthaltenen Vierländem,<br />

welche Philipp der Gute nach der Reorganisation der Münze im Henegau<br />

1434 einführte, schliesst, es müssten, da sie in grosser Zahl vorgefunden<br />

wurden, etwa zehn Jahre seit ihrer Schaffung verflossen sein.<br />

In einem Aufsatze': LesMonnaies Luxembourgeoises de 1383 ä<br />

1412 widerlegt Herr Werveke einen Irrthura, der Herrn R.Serrure in seinem Essai<br />

de Numismatique Luxembourgeoises S. 227 insoferne unterlaufen ist, als er die<br />

30 Jahre von 1383— 1412 in vier Perioden abtheilt, nämlich: 1. Wenzel H.<br />

1383—1388, 2. Jost von Mähren, 1388—1402, 3. Wenzel Tl. 14C2— 1407 und<br />

Jost von Mähren 1207— 1410; unmittelbar darauf soll Anton von Burgund,<br />

erster Gemahl der Elisabeth von Görlitz gefolgt sein. Verfasser weist nach, dass<br />

nur von drei Perioden, Wenzel H. 1383—1388, Jost von Mähren 13S8— 1411<br />

und Wenzel H. 1411—1412, die Rede sein könne. Diesen Nachweis führt er an<br />

der Hand der Münzen, welche von Wenzel IL nach meinem Einzüge in Luxenburg<br />

am 8. December 1383, von Jost und endlich wieder von Wenzel geprägt<br />

Avurden, sowie durch Bemfung auf Urkunden, Literaturquellen und geschichtliche<br />

Nachrichten, wobei er erinnert, dass das Herzogthum Luxemburg am<br />

24. Februar 1388 von Wenzel U. seinem Vetter Jost von Mnlnen um G40 )0 (iloldgulden<br />

verpfändet wurde, und nach des letzteren Tod, 8. Jänner 1411, wieder<br />

an Wenzel zurückfiel. Es bietet ein grosses Interesse zu erfahren, wie geschickt<br />

der Verfasser die verschiedenen MünzschriftstcUer, die sich mit den Geprägen<br />

dieser'Zeit befassten, heranzieht, um seine Behauptungen zu erhärten.

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