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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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518 Numismatij^che Literatur.<br />

(loch selbst einer der Ersten die Ansicht verfochten, dass es hier vor allem auf<br />

Durehschnittsangaben ankomme nnd stimme ich darum dem voll bei, was<br />

Dannenberg auf S. 7 und 8 über das Durchschnittsgewicht sagt — allein ebenso<br />

wenig lässt sich verkennen, dass die Stückelung der Münzvielfjichen eine beabsichtigt<br />

grössere Gleichföraiigkeit zeigt,<br />

als jene der einfachen Pfenninge. So<br />

starke Schwankungen im Gewicht der Grosspfenninge wie die oben angeführten<br />

erheischen darum doch noch eine andere Erklärung als die mangelhafte Technik<br />

der Münzerzeugung und da die<br />

einzelnen Gepräge der äusseren Erscheinung<br />

nach, ziemlich gleichzeitig aussehen, so möchte ich die Grosspfenninge 198,<br />

213 c, 273 a, 273 f, 273 g und ähnliche bis auf weiteres nicht für Sechslinge,<br />

sondern für Doppelwitten erklären. Der sinkende Münzfuss der Pfenninge als<br />

Theilstücke führte allerdings mit der Zeit auch zur Verminderung des Gewichts<br />

der Vielfachen und so erreichen dann die Schillinge {= 12 Pfenninge = 3 Witten)<br />

der späteren Herzoge Bogislav IX. und X.<br />

(1418 — 1446, 1474 — 1523) kaum<br />

das Gewicht der älteren städtischen Sechslinge, die Halbschillinge waren.<br />

Voll beizustimmen ist dem, was Dannenberg (S. 5) polemisierend gegen<br />

Bahrfeldt über die An\^endung des Ausdrucks Helbling im Mittelalter sagt. Es<br />

sei mir gestattet dafür das Zeugniss eines Chronisten aus dem 13. Jahrhundert<br />

anzuführen, weil es auch das „Ort" als noch kleineres Theilstück (1/4) des<br />

Pfennings anführt: Als der sieche Herzog Ottokar von Steiermark den Plan<br />

fasste, sein Land an Herzog Leopold von Österreich zu verkaufen<br />

die ritter wurden da geczalt<br />

und auch die pawrn manigualt<br />

do wart geacht alz ich vernomeu han<br />

daz isleich ritter wolgetan<br />

cham do vil ringe<br />

umbe drey helbelinge<br />

der pawr umb aiuiges ort i)<br />

Wohl zu beachten vom Benutzer des Werkes sind<br />

die Bemerkungen auf<br />

S. 7 über die bei den Beschreibungen angewandte Terminologie. Dannenberg<br />

gebraucht die Ausdrücke durchwegs im subjectiven Sinne, so dass rechtshin,<br />

linkshin so viel als zur Rechten, zur Linken des Beschauers bedeutet; das gilt<br />

auch, wie aus der Anmerkung auf S. 16 hervorgeht, von der Beschreibung<br />

solcher Münzen, die aus den Werken von Schriftsstellern entnommen sind, die<br />

sich der entgegengesetzten Ausdrucksweise bedienen. Dem Bedauern des Verfassers<br />

darüber, dass wir es in diesem Punkte zu keiner Einheit noch gebracht<br />

haben, schliesse auch ich mich an, nur glaube ich, dass die Einheit durch Annahme<br />

der heraldischen Terminologie anzustreben ist, welche anerkanntermaassen<br />

die benachbarten Gebiete der Heraldik undSphragistik schon beherrscht<br />

und von dort kaum mehr zu verdrängen sein wird. Mich leitet die rein sachliche<br />

>; Jan« Enenkel, Chronik von Österreich and Steiermark, bei Rauch Script. I, 281. Dazu die<br />

Zeugnisse die Lexer „MitteUiochdeutsches Hundwörterbuch" I, S. 1228 bei ^helblinc" anführt z. J?.<br />

.M:.i, .Mt II...), fi,.,.., i.f.Mij.,,- yur*n l..-ni.-)iii"." u. >

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