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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 381<br />

2. Papadopoli Nicolö: Le monete di Venezia descritte ed illustrate. Coi disegni di<br />

C. Kunz. Yenezia Ferdinando Ongania 1893. 4°. XII und 42(J S. mit 16 Tafeln.<br />

Das Feld der italienischen Numismatik, für die Erkenntniss der Geschichte<br />

des europäischen Geldwesens in erster Linie von Wichtigkeit, beginnt sich allmählich<br />

in erfreulicher Weise wieder zu beleben. So hat uns die neueste Zeit<br />

in schneller Folge das Prachtwerk der Brüder Gnecchi über die Münzen von<br />

Mailand (1884), deren bibliographisches Werk über die Münzanstalten Italiens<br />

(1889) und die von ebendenselben ausgegangene Gründung der Eivista<br />

numismatica italiana (1888), endlich von Seite der ligurischen historischen<br />

Gesellschaft die beschreibenden Tafeln über die Münzen von Genua, mit der<br />

historischen Einleitung von Desimoni (1891) gebracht, und alledem reiht sich<br />

nunmehr das eben erschienene, ebenfalls glänzend ausgestattete Werk des<br />

Grafen Papadopoli über das Münzwesen von Venedig an.<br />

Entsprechend dem mercantilen Charakter und der Machtstellung der<br />

Republik im Mittelalter hat dieselbe mit ihrem Geldwesen einen höchst nachhaltigen<br />

Einfluss auf die Umlaufsverhältnisse des Morgen- wie des Abendlandes<br />

genommen und es muss daher als hocherfreulich bezeichnet werden,<br />

dass diesem wichtigen Gegenstande neuestens wieder sich erfolgreiche Studien<br />

zuwenden. Der Herr Verfasser hat vor einiger Zeit durch eine übersichtliche<br />

aber treffliche Schrift über die währungsmässige Seite des venetianischen<br />

Geldwesens, eine überaus verwickelte Aufgabe, sich ein schätzbares Verdienst<br />

erworben (Sul valore della moneta veneziana, in den Atti del r. ist. veneto<br />

di scienze, 1885) und vervollständigt nunmehr seine Arbeit durch das angezeigte,<br />

zuvörderst der eigentlich numismatischen Seite des Gegenstandes<br />

gewidmete Werk. Der erschienene Band stellt sich indess als der erste Theil<br />

der Gesammtarbeit dar, denn er reicht nur bis zum Dogen Cristoforo Moro<br />

(1462— 1471) und schliesst also knapp vor der einschneidenden Münzreform<br />

des Dogen Nicolö Tron ab. Zwei weitere Theile sollen in Zukunft das Ganze<br />

zu Ende führen. Wenn der Herr Verfasser das Erscheinen derselben von einer<br />

wohlwollenden Aufnahme des ausgegebenen Bandes abhängig macht, so<br />

dürfen wir wohl bald auf die Erfüllung dieses Versprechens hoffen. In der<br />

äusseren Anlage schliesst sich das Werk an dasjenige von V. Padovan, Le<br />

monete dci Yeneziani, nach den beiden letzten mit einem Urkundenanhange versehenen<br />

Ausgaben (1879 und 1881), ziemlich enge an ;<br />

es behandelt wie dieses<br />

in chronologischer Folge die unter jedem Dogen erschienenen Münzen mit<br />

einer kurzen Angabe ihrer währungsmässigen und numismatischen Elemente<br />

weiterhin auch die anonymen und die Münzen für Dalniatien.<br />

Daran schliessen<br />

sich die Sammlung der Urkundentexte und drei Anhänge, eine tabellarische<br />

Darstelkmg der währungsmässigen Entwicklung, dann eine Uebersicht der<br />

venetianischen Münzmeister (Massari), eine den Sammlern sicher willkommene<br />

Tabelle über die Seltenheit und die Preise der Venetianer Münzen in der<br />

Gegenwart und endlich ein alphabetischer Index.<br />

Was aber Papadopolis Werk vortheilhaft auszeichnet, das sind die zu<br />

jeder Kegierungsperiode gegebenen geldgeschichthchen Einleitungen, die sich

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