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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Beiträge zur Münzgescliichte der Lüneburgischen Lande etc. 159<br />

erscheint in diesem Jahre eine neue Münzsorte, die Schreckenb erger,<br />

die in der Kipper- und Wipperzeit zu einer so traurigen Berühmtheit<br />

gelangten.<br />

Die Schreckenberger führten ursprünglich ihren Namen von<br />

dem Schreckenberge bei Annaberg, dessen im Jahre 1492 entdeckte<br />

reiche Silbergrube das Metall zu ihrer Ausprägung lieferte. Ihre<br />

Prägung verbreitete sich im Laufe der Zeit auch auf die Nachbargebiete,<br />

jedoch unter Verringerung ihres Werthes; in der Kipperzeit bildeten<br />

sie ein Hauptzahlungsmittel. Ihr Nennwerth betrug 12 Kreuzer<br />

= 3 Batzen = 4 Groschen, und dementsprechend findet sich auf<br />

ihnen meist im Reichsapfel des Doppeladlers die Zahl 12, seltener<br />

4 G angebracht. Zuweilen wurden auch Stücke im doppelten Werthe<br />

geprägt, die dementsprechend 24 Kreuzer galten und auch mit 24<br />

bezeichnet sind. Diese Münzen sind daher nicht als Vi 2 oder 1/34<br />

Thaler anzusehen, wie es noch immer vielfach geschieht. Der Aufsatz<br />

J.Erbstein's: „DieWerthzahl «Zwölf»" 1^), welcher die gesammte<br />

Literatur über die Schreckenberger kurz zusammenfasst, wird dieser<br />

Münzsorte nun wohl endgiltig zu ihrem Rechte verhelfen.<br />

Am 1. October 1621" lief der zwischen Herzog Wilhelm und dem<br />

Münzmeister Thomas Timpfe 1619 auf zwei Jahre geschlossene Vertrag<br />

ab. Noch an demselben Tage wurde er auf unbestimmte Zeit<br />

erneuert (Anlage 14). Die goldenen und groben silbernen Sorten<br />

sollten den Münzedicten gemäss geprägt werden,<br />

aber im Verhältnisse zum Curse des Rohsilbers, so dass<br />

die Scheidemünze<br />

der Herzog<br />

sich die Bestimmung über Schrot und Korn vorbehielt. Für den<br />

Erlass der wöchentlichen Abrechnung zahlte Timpfe wöchentlich<br />

125, jährlich also 6500 Reichsthaler; die Art seines Dienstverhältnisses<br />

hatte sich also nicht geändert, nur war der Betrag seiner<br />

Abgabe gestiegen!<br />

Als zu prägende kleine Sorten werden genannt: doppelte und<br />

einfache Schreckenberger, doppelte, einfache und halbe Schillinge,<br />

Apfel- oder Silbergroschen. Welche Sorten Thomas Timpfe im<br />

Jahre 1621 geprägt hat, ergeben die Acten nicht; bekannt waren<br />

bisher nur die oben unter Nr. 24 beschriebenen Groschen. Dazu<br />

kommt nun noch der nachfolgende, erst jetzt bekannt gewordene<br />

Schreckenberger:<br />

1*) Blätter für Münzfreunde, 1892, Nr. 180, Sp. 1719 ff.

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