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Der "STiener Münzverkc4ir im J6. Jahrhundert. 443
15. Februar 15242) und nicht die der Reichsmünzordnung des Jahres
1559 entsprechenden Guldenthal er mit der Werthzahl 60 kr.
geprägt habe s).
Bedenkt man, dass ausser den nach diesen beiden
Instructionen ausgeprägten Thalern auch solche aus der Joachimsthaler
Münze (Instr. vom 30. November 1528), der Prager Münze
(Instr. vom 27. Jänner 1540) und jene mit der Werthzahl 72 (Instr.
vom 28. Juli 1551) umliefen*), sämmtliche im Werthe verschieden,
so würde man wohl vermuthen, dass es sich bei der verschiedenen
Bewerthung um Thal er der verschiedenen Prägungen handle und
doch würde man, wie die Oberkammeramts-Rechnungen der Stadt
Wien beweisen, weit irren.
Die Cursdiffereuzen innerhalb eines Jahres haben nicht ihren
Grund in Thalern verschiedener Prägungen, sondern der Grund
ist ein rein subjectiver. Das Bedürfniss der städtischen Finanzverwaltung
ist für die Cursbildung entschieden ausschlaggebend;
nur ein einziges Mal ist in der Rechnung des Jahres 1572 die
Tbalersorte charakterisirt, Empfang (Fol. 89^):
„ain zwenundsibenczigthaler"
= 1 fl. 1 ^ 18 ^S (= 72 kr.), also ein Thaler mit der
Werthzahl 72 nach der Instruction vom 28. Juli 1551 geprägt.
(Yergl. oben.)
Die communale Finanzwirthschaft bewegt sich vollständig im
Geleise der Privatwirthschaft. Eigentliche Cassenbestände gab es
nicht und wenn die Raten der Staatssteuer ins Hubhaus oder die
der Landessteuer in das Landhaus '^) abzuführen waren, war häufig
2) Nuraism. Zeitschr. 17, 199. Die Münzordnung zuerst abgedruckt in
Xeritwich's Numismat. Blätter Jahrg. 11, Nr. IV, S. 26. Nach dieser Münzordnung
sollten 93/4 silberin guldiner auf die 14 lot 1 quint u 1 dgt feine Mark gehen.
Rom. Kay.. May. Müntz Ordnung. . Edict zu Wienu alles im
3) . . . Neue
•
Jahr M D . LX auffgericht und aussgaugen.
Gedruckt zu Wien in Osterreich durch Michael Zimmermann in S. Annenhof.
Anno MDLX.
*) Newald, Münzw. F. I. 100. Diese Münzordnung erschien im Drucke:
„Römischer Auch zu Hungern und Behaim etc.
Khünigkhcher Majestät
Ertzherzogen zu Osterreich etc. Newe Müntzordnung. Snmpt Valvierung der
Gulden und Silberin Müntzen Und darauff ervolgtem Edict zu Wienn alles im
Jar MDLII aufgericht und aussgangen.
Gedruckt zu Wienn in Osterreich durch Hanns Syngriener.
5) Die stehenden Rubriken sind: „Auf die schatzsteur in das huebhausz"
und „Aussgab auf die landsteur".