28.04.2014 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Münzzeichen und Münzmeisterbuchstaben auf österr. Münzen. 475<br />

darmit Versehen und die aus abgang davon einheimischen immer<br />

eindringende Venetianische Sokii hindan gehalten werden können;<br />

etc.", so wird dem Hauptmünzamte mitgetheilt, dass unter Einem<br />

das hiesige Kupfer- und Quecksilberamt (die jetzige Bergwerks-<br />

Producten-Verschleiss-Direction) den Auftrag erhalten habe, 60 Ctr.<br />

Kupfer sofort nach Kremnitz zu senden, damit dort aus demselben<br />

die Münzplättchen erzeugt und diese wieder an das genannte Kupfernnd<br />

Quecksilberamt zurückgesendet würden, von welchem sie das<br />

Hauptmünzamt zu tibernehmen und schleunigst auf Görzer Soldi<br />

auszuprägen habe. Inzwischen sei vorzusorgen, dass ohne Zeitverlust<br />

die Stempel, von „schöner, zierlicher und wohl erhabener Arbeith<br />

verfertiget und zur Kennung des Münzamt mitW gemercketwerden."<br />

(Nur nebenbei sei bemerkt, dass die Plättchen aus diesen 60 Ctr.<br />

Kupfer, welches ohnehin aus Ungarn stammte und nunmehr wieder<br />

von Wien nach Kremnitz versendet wurde, um, zu Platten verarbeitet,<br />

neuerdings nach Wien zurückzugelangen, bei den damaligen schwierigen<br />

Communications-Verhältnissen, recht erhebliche Kosten verursacht<br />

haben mochten.)<br />

Was uns besonders interessirt, ist der Münzbuchstabe W,<br />

der uns hier zum ersten Male, als Bezeichnung der Münzstätte Wien,<br />

auf Kupfermünzen entgegentritt. Wir finden diesen Buchstaben auch<br />

auf den kleinen zierlichen Kupfermünzen von den Jahren 1748 und<br />

1749, theils mit dem Bilde der Kaiserin, theils mit jenem ihres Gemahls,<br />

welche auf der Rückseite die Bezeichnung: „Ein Pfenning"<br />

tragen. Diese seltenen Pfennige wurden von Matthäus Donner zur<br />

Probe hergestellt, und auch in Umlauf gesetzt, um bei der damals<br />

bestehenden Absicht, die Kupferscheidemünze einzuführen, den Beweis<br />

zu liefern, wie schön sich das Kupfer selbst in so kleinen<br />

Stücken ausprägen lasse. Sie wurden jedoch bald wieder eingezogen,<br />

theils weil sie sich wegen ihrer Kleinheit für denVerkehr unhandsara<br />

erwiesen, hauptsächlich aber weil sich plötzlich eine den Kupfermünzen<br />

ungünstige Strömung geltend machte, und die Kaiserin sich<br />

ganz entschieden gegen dieselben aussprach. Es ist dies umso auffallender,<br />

als die Einführung der Kupfermünzen im Jahre 1749 eine<br />

bereits beschlossene Thatsache war und das Hauptmünzamt bereits<br />

den Auftrag erhalten hatte, alle Vorbereitungen für die nahe bevorstehende<br />

Kupferausprägung zu treffen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!