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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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^*^^<br />

M. Bahrfeldt:<br />

3. Münzstätte zu Nienburg.<br />

Von der Absicht des Herzogs Christian, in Nienburg au der<br />

Weser eine Münzstätte einzurichten, geben uns nachfolgende, bis jetzt<br />

nicht bekannt gewordene Correspondenzen Auskunft.**)<br />

Der Herzog sehreibt unterm 7. Februar 1619 aus Celle an die<br />

Beamten (Joachim von Berghe und Johann Plappe) zu Nienburg:<br />

„Wir mögen Euch nicht verhalten, dass Wir nicht allerdings abgeneigt,<br />

in Unserm Ambt Nienburg eine Münze anzuordnen. Begeren<br />

derowegen hiermit in Gnaden zuverlässig, Ihr wollet fürderlichst anhero<br />

berichten, ob nicht etwa vorn auf Unserm Hause oder anderswo<br />

ausserhalb Unsrer Vestung ein bequemer Ort, dar man gefüglich eine<br />

Münze anrichten könnte,<br />

vorhanden, und was solch Werk ungefähr<br />

wol kosten und darauf gehen würde, in specie aber ob nicht ein<br />

ander Gebäude ohne welchen Abgang dazu zu aptiren.<br />

Befinden fernerer Verordnung darüber gewarten."<br />

Nach dessen<br />

Die Genannten antworten am 24. Februar und schlagen das<br />

„Zollhaus über der Weserbrücke" vor; es sei mit geringen Unkosten<br />

dort eine Münzstätte einzurichten. Der „Jude Seligmann" meine,<br />

dass nur etwa für 100 Rthlr. Mauersteine erforderlich seien.<br />

Darauf<br />

erfolgte am 28. Februar nachstehender Bescheid des Herzogs: <<br />

„Uns ist Euer anhero gethaner Bericht, die Münzstätte betreffend,<br />

der Gebühr vorgebracht. Weil Uns nun aus allerhand Ursachen<br />

die Münzstätte nach Eurem Vorschlage in das Zollhaus zu legen<br />

bedenklich, als begern Wir hiermit in Gnaden zuverlässig, Ihr wollet<br />

zur Verhütung allerhandt Gefahr um mehrer Sicherheit willen darzu<br />

ein bequemes Haus auf des Münzmeisters Kosten in Unsrer Stadt<br />

Nienburg miethen, der es dazu aptiren mag.''<br />

Damit schliessen leider die Nachrichten über die beabsichtigte<br />

Anlage einer Münzstätte zu Nienburg.<br />

Aus dem ganzen Tone der<br />

Briefe aber scheint doch hervorzugehen, dass es mit der Anlage<br />

Ernst war. Ich möchte daher das thatsächliche Bestehen einer Münzstätte<br />

in Nienburg nicht in Zweifel ziehen. Langen Bestand wird sie<br />

aber wohl kaum gehabt haben, und die auf ihr geprägten Münzen<br />

wird man vielleicht unter denjenigen aus den Jahren 1619— 1621<br />

zu suchen haben, welche ein Münzmeisterzeichen nicht .tragen.<br />

**) Staatsurchiv HMUHover. Celle Br.-Arch. Des. 8. MünzsafluMi Xr. 1

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