28.04.2014 Aufrufe

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

288 M. Bahrfeldt:<br />

solle. Derowegeu und dieweil das Werk nicht wohl Verzug leiden<br />

kann, gesinnen J. f. G. nochmals gnädiglich, Ihr wollet einen<br />

guten erfahrenen, aufrichtigen und fleissigen Münzmeister neben<br />

etlichen Gesellen voriger J. f. G. an Euch abgegangener Schreiben<br />

zufolge, ungesäumt und sobald immer möglich tmhero schicken, mit<br />

demselben also gehandelt werden soll, dass er sich mit Fug nicht<br />

wird zu beschweren haben."<br />

Ungeachtet dieser dringenden Aufforderung gelang es dem<br />

General -Wardein Laffers nicht, einen Münzmeister zu besorgen,<br />

„Da es gleich in diesem Zustande mehr als zu viel Münzmeister<br />

giebt", antwortet er aus Goslar am 29. Septbr. 1621, „so findet<br />

man doch darunter gar wenig, die dazu qualificirt sein, und weil sie<br />

bis dahero eine geraume Zeit mehrentheils was ihnen beliebet,<br />

hatten gemünzt und das unrichtige Münzen — daran sie ein Grosses<br />

gewinnen können, also dass auch zuw^eilen einem Münzergesellen,<br />

wann er kaum eine Tagereise von einem Münzwerk zum andern<br />

gewandert, in die 100 Reichsthaler Verehrung geben werden —<br />

itzo noch in vollem Schwange gehet, ist ein solcher begehrter Mtinzmeister<br />

itzo nicht schleunig zu bekommen".<br />

Es gelang auch in der Folge nicht, einen Münzmeister für Celle<br />

zu gewinnen; die Absicht Silbergroschen zu münzen,<br />

musste daher<br />

fallen gelassen werden. Wohl aber war man, um dem bei der Münzstätte<br />

Winsen erwähnten Passus des Münzedictes vom 14. September<br />

1621, betr. Neuprägung von Kupfermünzen, nachzukommen, inzwischen<br />

mit dem Goldschmied Cordt Delbrugk zu Osnabrück in<br />

Verbindung getreten. Es war dies ein<br />

geschickter Mann, der schon<br />

mehrfach für Münzstätten thätig gewesen war und so u. A auch<br />

zahlreiche Kupfermünzen für seine Heimathsstadt Osnabrück geprägt<br />

hatte.<br />

Seine Münzen zeichnen sich durch zierlichen Stempelschnitt und<br />

saubere regelmässige Prägung aus, eine Folge davon, dass er die<br />

Münzen nicht aus freier Hand mit dem Hammer schlagen liess, sondern<br />

ein Druckwerk oder, wie er es nannte, ein Schraubwerk<br />

anwandte.<br />

Der erste Vertrag mit ihm ist vom 19. September 1621 (Anlage<br />

35), doch verging geraume Zeit, bevor die Maschinen fertiggestellt<br />

und nach Celle geschafft werden konnten. Ende Januar

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!