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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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<strong>Numismatische</strong> Literatur. 513<br />

in ganz wenigen Fällen. Nisseus Ansicht, dass das babylonische System<br />

von dem ägyptischen abhängig wäre,<br />

bekämpft Lehmann durch den Nachweis<br />

des Gegentheils. Die Foim des königlich babylonischen Gewichtes stellt<br />

nämlich durchaus nicht die ursprüngliche Gestalt des babylonischen<br />

Gewichtes dar, sondern ist ein zweifach secundäres Gewicht und kann<br />

daher in keiner Weise zur Entscheidung der Frage nach dem Verhältniss des<br />

ägyptischen zum babylonischen System herangezogen werden.<br />

Lehmann hat das hervorragende Verdienst, die schon von Brandis verrauthete<br />

gemeine Norm des babylonischen Gewichtes in drei woblerhaltenen<br />

uralten babylonischen Steingewichten mit keilinschriftlichen Legenden nachgewiesen<br />

zu haben. Der Verfasser führt sehr überzeugend aus, dass diese<br />

ursprüngliche Norm des babylonischen Gewichtes keinen Zweifel daran<br />

mehr aufkommen lässt, dass die ägyptische Gewichrsnorm, sowie die übrigen<br />

antiken Gewichtsnormen aus dem babylonischen Gewichte abgeleitet sind.<br />

Der Durchschnitt aus den Abwägungsresultaten der erwähnten drei<br />

Gewichte zu 1/2 Mine, i/e ^'i^e und 1/3 Mine (leicht) ergibt für die Mine<br />

491-2 Gramm.<br />

Der erste Stein trägt eine Legende, deren erste Zeile lautet: „1/2 ma-na<br />

gi-na". Das besagt nach Lehmanns Auffassung „1/2 Mine richtig". George<br />

Smith hatte betrefis derartiger Legenden die Ansicht, dass dies der Ausdruck<br />

für eine „kleinere" Mine wäre. Er sagt 1. c: „The smaller manah is sometimes<br />

called the mana-gina".<br />

Diesen Passus scheint Lehmann, wie vielleicht auch den ganzen erwähnten<br />

Aufsatz des englischen Forschers, nicht zu kennen.<br />

Die erwähnten drei Gewichte sind Normalgewichte, was man gegenüber<br />

den Gebrauchsgewichten (wie solche in Form von Enten, von einem<br />

Eberkopf etc. in Paris sich befinden und aus denen Oppert .seine Schlüsse<br />

gezogen hat) streng scheiden muss.<br />

Das assyrische Wort ^l]^^ ^"^^""l<br />

gi-na bedeutet in<br />

dem erwähnten<br />

Zusammenhange so viel als „normal'-, ist also aichamthch nach verwandt mit<br />

dem Ausdruck auf dem vierten Gewichte, das weiter unten erwiilmt werden<br />

wird: ana gabri sukulti „nach dem Vorbilde einer Gewichtsnorm" und dies<br />

bedeutet das Nämliche wie das hieroglyphische ,.er chat" oder ^~<br />

d. h. „nach dem Normale, nach dem Verhältnisse, nach dem Muster" sc. des<br />

anderen mustergilt'gen Gewichtes. Dieser der Wiegenzeit der Aichamtiiung<br />

angehörende Ausdruck findet sich oft auch ausführlich auf ägyptischen<br />

Gewichten,<br />

Auf einem Gewichte der Sammlung egyptischer Alterthümer des Allerhöchsten<br />

Kaiserhauses heisst ^^^ es: ^^"^ f**^ ^=^<br />

^—<br />

jgJQ<br />

I lliil "<br />

Uten in Bezug auf<br />

das Verhältniss zu dem normalen 5 Uten-Gewichte." -^i-» heist aber ursprünglich<br />

,.Leib", „Bauch" z. B. „die i>eputation machte sich vor dem Pharao auf<br />

den Bauch", das heisst verneigte sich bis in den Staub.<br />

<strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />

oo

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