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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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386 Otto Voetter:<br />

Julia Domna aber führte auf den Münzen seit dem Tode ihres<br />

Gatten den Titel IVLIA PIA FELIX AVG und diesem begegnen wir auch<br />

auf den Antoninianen. Diese neue Münzgattung hatte durch ihre<br />

Grösse ein besseres Ansehen als der Denar. Sie wurde auch unter<br />

Macrinus beibehalten,<br />

von dem man verhältnissmässig viele solche<br />

Stücke antrifft.<br />

Bei seinem Sohne Diadumenianus mögen wohl Bedenken wegen<br />

der Strahlenkrone, welche bisher bei Caesaren nicht üblich war, die<br />

Ursache sein,<br />

dass wir Antoninianen desselben so selten begegnen.<br />

Endlich hat man sie doch für ihn geprägt;<br />

ich kenne in Wien aber<br />

nur drei Stücke, zwei im kaiserlichen Kabinet und ein Stück in der<br />

Sammlung Trau.<br />

Es wird gemeiniglich angenommen, dass Kaiser Alexander<br />

Severus den Antoninian wieder abschaffte, was man daraus<br />

schliessen zu können glaubt, dass erstens der Antoninian von seinem<br />

Vorgänger Elagabalus geprägt wurde, und dass zweitens die Mittelbronzen<br />

von Alexander Severus mit MON RESTITVTA und RESTITV<br />

TOR MON eine Reform andeuten,<br />

die man auch auf die Einstellung<br />

der Antoninianpräge bezieht.<br />

Bei genauerer Untersuchung der Münzen des Elagabalus<br />

ergibt sich aber, dass nur im ersten und zweiten Jahre seiner<br />

Regierung Antoniniane geprägt wurden und daher diese<br />

schon von<br />

ilim müssen abgeschafft worden sein;<br />

besonders auffallen dürfte es,<br />

dass Münzen mit dem opferndeti Kaiser als Baispriester mit dem<br />

Lorbeerkranze vorkommen; oft tritt noch ein Hörn auf der Stirne<br />

hinzu.<br />

Diese Stücke sind am Ende der Regierung Elagabals d. i. in<br />

seinem vierten und fünften Jahre geprägt, und durchwegs Denare.<br />

Von den Frauen, die mit ihm in Verbindung standen, haben nur<br />

seine Grossmutter Julia Maesa und seine Mutter Julia Soaemias also<br />

bis zum Jahre 219, den Antoninian prägen können; seine Gemahlinen:<br />

Julia Paula, Julia Aquilia Severn, die Vestalin und Anuia<br />

Faustina dagegen prägten erst nach 219, da von ihnen keine<br />

Antoniniane vorkommen.<br />

Hätte erst Alexander den Antoninian mit der Strahlenkrone<br />

abgeschafft, so müssten wir doch aus der ersten Zeit seiner<br />

Regierung einige Stücke besitzen. Von ihm sowohl, wie von Julia

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