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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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512 Numii-matische Literatur.<br />

Bearbeitungen mit der allerneuesteu Literatur zu verbinden, was der Wissenschaft<br />

umso förderlicher sein muss, als etwaiges bisher noch nicht von Lehmann<br />

zur Kenntniss Genommenes gleichsam auf seine umfassende Arbeitshand<br />

wartet, damit diese das bisher von ihr rastlos Geleistete <strong>com</strong>pletire und<br />

abrunde.<br />

Betrefts des metrologischen Materials auf specifisch ügyptologischem<br />

Gebiete verlässt sich Lehman vielfach unbedingt auf Brugsch's Beobachtungeu,<br />

die wohl Manches nicht beachten, was Lehmann vielleicht durch eigene<br />

Initiative auf diesem Schwestergebiete der Assyriologie benützt haben würde.<br />

Und wenn es gestattet ist, Taeitus' bekanntes Wort auf z. B. die Sammlung<br />

ägyptischer Gewichte im k. k. kunsthistorischen Hofmuseum anzuwenden,<br />

welche kleine Collection auch Gritfith gewissenhaft in den Cyclus seiner<br />

Forschungen einbezogen hat, so könnte man Lehmanns gründlichen Untersuchungen,<br />

die sich unvermeidhcher Weise auf viel von anderen Seiten Bearbeitetes<br />

stützen, berufen, insbesondere ägyptologischeu Angaben meritorischer<br />

Natur häufig für annehmenswürdig behandeln, ebenfalls wohl zurufen : Nostnuu<br />

quoque museum habet multa digna imitando. Wir glauben uns nämlich nicht zu<br />

irren, dass Lehmann von dem in der kaiserlichen Sammlung zu Wien befindlichen<br />

5 Uten-Gewicht (== 455 Gramm), 1 Uten (= 94-65 Gramm) und i/., Uten<br />

(= 46-3 Gramm) etc. bis jetzt keine Kenstniss erhalten hatte, obwohl gerade<br />

diese Objecte wiederholt besprochen waren (z. B. in der Wiener Numism. <strong>Zeitschrift</strong><br />

1872, S. 161—180,<br />

ferner im Recueil de travaux relatifs a la philologie<br />

et ä l'archeologie ^gyptiennes et assyriennes. Vol. XII, fascicules I et II].<br />

Wenigstens hätte die auf pag. 5 so decidirt gegebene Behauptung: „Das<br />

ägyptische Pfund (Ten) zu 10 Loth wiegt 90-96 Gramm", mit den Ergebnissen<br />

der Wäguug noch gar mancher Gewichte aus dem alten Nillande abgewogen,<br />

vielleicht doch an Präcision Einbusse erlitten. Indem wir bei derartigen mikroskopischen<br />

Bedenken einen Moment verweilen, wolle man uns gegenüber der<br />

Würdigung der von grossen, umfassenden Gesichtspunkten ausgegangeneu<br />

Verdienste Lehmanns in seiner neuesten Schrift nicht missverstehen. Denn es<br />

existirt keine einzige Wissenschaft, in welcher man selbst allen Details von<br />

Hilfswissenschaften nachgehen kann ; in unzähligen Punkten ist man auf die<br />

Ergebnisse seiner Mitarbeiter unbedingt angewiesen. Da kommt dann aber die<br />

Bürgschaft der Mitarbeit oft in die Lage, die Richtigkeit des Satzes von dem<br />

alten griechischen Weisen Chilon anzuerkennen 'J>/7'ja, rräca 5'ara.<br />

Lehmann ist heute der gewichtigste Vertreter des Fundamentalsatzes der<br />

vergleichenden Metrologie:<br />

dass die Heimat des Maass- und Gewichtssystems,<br />

welches den antiken Systemen zu Grunde liegt, in Babylonien zu suchen ist.<br />

Mau war sich bis vor Kurzem nicht klar, wie man sich das Verhältniss des<br />

ägyptischen Systems zum babylonischen<br />

Systeme und den aus dem letzteren<br />

abgeleiteten Systemen zu denken hatte. Um den erwähnten Zusammenhang darzuthuu,<br />

hatte maji sich namentlich an die Gewichte gehalten-, als einzige<br />

Norm des babylonischen Gewichtes betrachtete man das sogenannte „königlich<br />

babylonisch-persische Gewicht". Aber der Versuch, die antiken Gewichte aus<br />

den Beträgen dieses Gewichtes herzuleiten, glückte in einfacher Weise nur

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