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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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üeiträge zur Münzgeschichtc der Lünoburyischen Lande etc. 355<br />

als Herzogthum an Schweden gefallen war, wurde Peter Timpfe<br />

durch vorläufige Bestallung der schwedischen Regierung vom<br />

22. März 1649 als Münzmeister in Stade angenommen und unterm<br />

8. September 1649 durch Königin Christine definitiv bestallt. Bald<br />

darauf wurde er krank, doch vertrat ihn sein Vetter Andreas, „so<br />

zu Lüneburg Münzmeister gewesen". Um in seine Heimat,<br />

die Grafschaft<br />

Hanau, reisen zu können, bittet er die Regierung um 20 Thlr.<br />

Unterstützung, doch stirbt er Ende 1653. (M. Bahrfeldt, Bremen-<br />

Verden, S. 7 ff.) — Schlickeysen führt S. 299 Peter Timpfe 1635 in<br />

Glück Stadt auf.<br />

Andreas Timpfe war, wie er selbst schreibt, Sohn des vorerwähnten<br />

Samuel Timpfe, des Münzmeisters in Rostock. Am<br />

21. Juni 1643 wird er Münzmeister der Stadt Lüneburg, verlässt 1649<br />

diesen Dienst und geht zunächst nach Stade, wo er seinen „Vetter"<br />

Peter Timpfe vertritt. Im Jahre 1650 soll er Wardein in Rostock<br />

gewesen sein und 1659/60 Münzmeister daselbst (Evers, Mecklenburgische<br />

Münzverfassung, bezw. Num.-sphrag. Anz., 1888, S. 71).<br />

Da Andreas Timpfe als Vetter des Peter bezeichnet wird (siehe<br />

oben), so könnte hiernach sein Vater Samuel nur der Bruder des<br />

Simon d. ä. sein. Man muss indessen für Vetter Neffe lesen, da es<br />

anderweitig feststeht, dass Samuel der Sohn des Simon d. ä. war.<br />

M. Kirmis, Handbuch der polnischen Münzkunde, S. 162 ff.,<br />

weist nach, dass ein Andreas Timpfe eine bedeutende Rolle in Polen<br />

spielte.<br />

1650 (nicht schon 1646) bis 1660 war er Pächter und Münzmeister<br />

der Münzstätten Fraustadt und Posen, wurde 1659 Generalwardein<br />

der Münze zu Krakau und Superintendent aller Kronmünzen.<br />

Er liess 1660 seinen Bruder Thomas nach Posen kommen, welcher<br />

am 1. October die Pacht der neuen Münze in Bromberg übernahm.<br />

1661 pachtete Andreas die Münze von Krakau, richtete in Lemberg<br />

eine Münze ein, prägte zu Lemberg, Krakau und Bromberg die nach<br />

ihm benannten Guldenstücke und verliess Polen 1667. Er ging<br />

zunächst nach Pommern; sein weiterer Verbleib ist unbekannt.<br />

Trotzdem Andreas Timpfe<br />

1650 Wardein und 1659/60 Münzmeister<br />

in Rostock gewesen sein soll, halte ich beide Andreas<br />

Timpfe für ein und dieselbe Person. Es bestärkt mich darin vor Allem<br />

der Umstand, dass jeder dieser beiden Andreas einen Bruder Thomas<br />

gehabt hat.<br />

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