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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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182 M. Bahrfeldt<br />

2. Münzstätte Moisbiirg.<br />

1621—1629.<br />

Dieselben Gründe, welche den Herzog Wilhelm veranlassten,<br />

den Betrieb der Münzstätte Harburg zu steigern, führten ihn auch<br />

zur Anlage einer zweiten Münzstätte in Moisburg, einem etwa<br />

8 Km. südlich von Buxtehude, 20 Km. westlich von Harburg an der<br />

Este gelegenen Orte. Dort befand sich eine Papiermühle, welche<br />

wegen der vorhandenen Wasserkraft zur Anlage der Münze besonders<br />

geeignet erschien Am 25. August 1621 begann der Bau, welcher<br />

einen Kostenaufwand von rund 6075 Mark erforderte.<br />

Bei der Münzstätte Moisburg, deren Anlage angeblich „um der<br />

Kaufmannschaft und gemeiner Commercien Fortstellung willen"<br />

erfolgt war, hatte man sogleich die Verpachtung ins Auge gefasst.<br />

Es fanden sich auch sehr bald Unternehmer, und der Herzog schloss<br />

unterm<br />

22. November 1621 mit Magnus Isaak zu Wandsbeck und<br />

Markus Jost zii Harburg einen Vertrag, dem zufolge den Genannten<br />

vom 1. December 1621 ab auf drei Monate „die Provision der beim<br />

Amtshause Moisburg verordneten Münze" übertragen wurde. Der<br />

Vertrag hat fast denselben Wortlaut, wie die bei der Verpachtung<br />

der Münzstätte Harburg abgeschlossene Vereinbarung (Anlage 16).<br />

Der von den Pächtern anzunehmende Münzmeister wird auf den<br />

Herzog verpflichtet und bleibt bezüglich der groben Silbermünzen<br />

an die Bestimmungen der Reichs- und Kreis-Münzordnuugen gebunden,<br />

bezüglich der vorwiegend zu prägenden Schrecken berger<br />

und Apfelgroschen an die Weisungen des Herzogs. Wie in Harburg,<br />

so sollten auch hier diese geringen Sorten zu 140,<br />

aus der rauhen Mark geschrotet werden und nicht unter 1<br />

bezw. 380 Stück<br />

Loth fein<br />

Silber halten. Die Pächter verpflichteten sich, nach Ablauf des ersten<br />

Monats der Vertragsdauer 600 Rthlr. zu zahlen, in den beiden<br />

anderen Monaten aber von jeder in Schreckenberger oder Apfelgroschen<br />

vermünzten feinen Mark Silber 2»/a Rthlr. „Wann sie anfangen<br />

wollen, auch Silbergeld machen zu lassen, wollen sie sich,<br />

was sie von der feinen Mark geben können, erklären." Auf die<br />

Prägung besserer Sorten war also eigentlich gar nicht gerücksichtigt.

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