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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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Beiträge zur Münzgescliichte der Lüneburgischen Lande etc. 299<br />

mürbe gemacht und hatte sich mit Resignation in ihr Schicksal<br />

gefunden, oder aber, was wahrscheinlich, man erblickte Lllneburgischerseits<br />

in der Errichtung der Münzstätten Dannenberg und<br />

Hitzacker keine Beeinträchtigung alter Rechte, weil die Besitzungen<br />

der Dannenbergischen Linie schon seit laugen Jahren abgetheilt<br />

waren und somit zu den eigentlichen Lüneburgischen Landen nicht<br />

zählten, deren Besitzer 1293 den Vertrag mit der Stadt geschlossen<br />

hatten. Dazu stimmt, dass auch dem Herzog Wilhelm bei Errichtung<br />

der Münzstätte in Harburg keine Schwierigkeiten in den Weg gelegt<br />

wurden und dass Herzog Christian in seinem Schreiben vom<br />

25. Mai 1618, in welchem er der Stadt Lüneburg von der Gründung<br />

der Münzstätte Winsen Kenntniss giebt, als ihm zur Seite stehenden<br />

Rechtsgrund anführt: Winsen sei von Alters her eine besondere<br />

Grafschaft gewesen, soll heissen, es gehöre auch nicht zu den Lüneburgischen<br />

Landen, für welche seine Vorfahren sich des Münzrechtes<br />

begeben hätten, so dass er ohne Vertragsbruch dort münzen lassen<br />

könne.<br />

Schon zu Anfang des Jahres 1621 stellte Herzog Julius Ernst<br />

das Münzen wieder ein, um „allerhandt Nachrede zu vermeiden". Da<br />

sich jedoch der Mangel an kleiner Scheidemünze fühlbar machte, so<br />

beschloss er kupferne Sechs-, Drei- und Einpfenningstücke<br />

prägen<br />

zu lassen und trat deshalb im August 1621 mit der Stadt Lüneburg<br />

in Verbindung, um die Ausmünzung durch den dortigen Münzmeister<br />

ausführen zu lassen. Die betreffende Correspondenz ist in<br />

Anlage 39 abgedruckt. Eine weitere Folge dieses Entschlusses war<br />

das Münzedict vom 30. Septbr. 1621 (Anlage 40), in welchem dem<br />

Publicum von der beabsichtigten Kupferprägung Kenntniss gegeben<br />

wird. Bekannt ist von diesen Münzen aber nur ein Exemplar des<br />

Sechspfenningstücks (Nr. 127), die Drei- und Zweipfenningstücke<br />

kennen wir mit Sicherheit nicht, doch gehören vielleicht die bei<br />

Herzog Christian, Münzstätte Winsen unter Nr. 100— 102 beschriebenen<br />

Stücke hierher.<br />

Die Prägung führte der Münzmeister Jonas Georgens aus,<br />

der,<br />

wie sich aus einem ziemlich unleserlichen Zettel in der erwähnten<br />

Wolfenbüttler Acte ergiebt, für jedes in 8 Mark Münze ausgeprägte<br />

Pfund Kupfer 2 Mark erhielt. Ihn unterstützte bei der Prägung sein<br />

Schwiegersohn, der bisherige Dannenbergische Münzmeister Barthold

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