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Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

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522 <strong>Numismatische</strong> Literatur.<br />

diese italienischen Anläufe durch die Haller Münzprägungen Erzherzog<br />

Sigismunds, welche das Grobsilberconrant durch Einfiihnmg von Silberstüeken<br />

im AYerte eines Goldguldens vollendeten.<br />

Dies der Gedankengang des Verfassers in seiner vorläufigen Studie. In<br />

der eigentlichen Arbeit wird unzweifelhaft manches vertieft und breiter ausgeführt<br />

werden müssen, was jetzt nur kurz angedeutet wurde, um dem<br />

Widerspruch zu begegnen der kaum ausbleiben dürfte. Namentlich wird<br />

dann auch der früheren Versuche zur Schaffung grösserer Silbermünzen zu<br />

gedenken sein. Lässt man die spanischen Gross-Silberstücke bei Seite, die nur<br />

für besondere Zwecke (Geschenke und dgl.)<br />

bestimmt gewesen sein mochten,<br />

so wird doch den Silberprägungen in den Niederlanden, welche Doppelgroschen<br />

im Rohgewicht von nnhezu 5 Gramm schon zu Anfang des 15. Jahrhunderts<br />

schufen, einige Bedeutung beizulegen sein.<br />

Interessant ist der Nachweis, dass das Gewicht der Tiioler Guldengroschen<br />

weder, wie Grote will, mit dem Mailänder Teston, noch, wie Busson<br />

meinte, mit der Lira Tron zusammenhängt, sondern dass die Stückelung von<br />

beiden unabhängig, zu Vg ^^^' 1'iroler Landmark von 252 Gramm erfolgte. Da<br />

bei dieser Gelegenheit auch meine Angabe über die Schwere der Tiroler<br />

Laudmark richtiggestellt wird, so sei in eigener Sache auf meine Abhandlung<br />

über die alten Münzgewichte in Oesterreich verwiesen, die 1871 im 46. Bande<br />

des Archivs für österreichische Geschichte erschien. Hier findet Herr Dr. Ehren-»<br />

borg auf Seite 255 unter sieben verschiedenen alten Angaben auch die nämliche<br />

Stelle zur Ermittellung der Schwere des Tiroler Landgewichts herangezogen,<br />

welcher er sich später bedient hat. „Ob eines der hier eroiittelten Resultate<br />

und welches die wahre Schwere der Tiroler Landgewichtsmark genau wiedergibt,<br />

heisst es wörtlich a. a 0. das zu entscheiden mangeln alle Anhaltspunkte.<br />

Wir haben es eben mit beiläufigen Ansätzen zu thuu und müssen uns vorderhand<br />

mit deren Durchschnittsgewicht (aus allen sieben Angaben) mit<br />

255-187 Gramm begnügen." Seither ist nicht bloss die Schwere der Wiener<br />

Mark, die ich damals auf beiläufig 281-378 veranschlagen musste,<br />

durch Muft'at<br />

auf 280006 Gramm genau berechnet worden, sondern auch Rothleuthners<br />

Arbeit über die alten Localmaasse und Gewichte in Tirol und Vorarlberg<br />

erschienen. Beide Angaben standen mir 1871 nicht zu Gebote und so erklärt<br />

es sich, dass all meine Ansätze etwas schwerer ausgefallen sind.<br />

sei noch bemerkt,<br />

Nur nebenbei<br />

dass das Tiroler Landgewicht mit seiner Schwere von rund<br />

252 Gramm keineswegs isolirt da steht, wie der Verfasser meint (S. 86), sondern<br />

dass die Tiroler Mark bis auf Bruchtheile eines Gramm mit der Prager<br />

Mark zusammentriftt, doch würde es hier zu weit führen, wenn ich mich auf<br />

eine Erörterung der Ursachen dieser Uebereinstimmung einlassen wollte.<br />

Luschin v. Ebengreuth.

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