Numismatische Zeitschrift - Medievalcoinage.com

Beiträge zur Münzgeschichle der Lüneturgischon Lande etc.
^^ •
2. Münzstätte Celle.
„Weil Wir aus besonderen bewegenden Ursachen entschlosseu
sein^ bei Unserm ftirstlicben Hoflager alhier eine Münze zu haben",
schreibt Herog Christian am 16. September 1621 aus Celle an
Andreas Laffers in Goslar, den General-Wardein des niedersächsischen
Kreises, „als begehren Wir hiermit gnädiglich, Du wollest
Uns alsbalde und ohne einigen Aufenthalt einen redlichen,
aufrichtigen
und fleissigen Münzmeister nebenst zween oder
dreien Gesellen
an- und zuweisen, welcher sich ehester Tage allhie einstelle und
solchs Werks um vorgehende Yergleichung anfangen könne."
Laffers antwortet unterm 18. Septbr., er wolle sich alle nur
mögliche Mühe geben „aber im itzigen Zustande des Münzwesens
einen redlichen Münzmeister zuzuweisen, will mir fast unmöglich
fallen, sintemahl itzo deroselben wenig vorhanden, so
nach des heiL
Reichs- und Kreisabschieden die Müntz an Schrot und Korn recht
verfertigen."
Aber Laffers wird gedrängt. Schon am 22. September erfolgt
im Auftrage des Herzogs seitens des herzoglichen Statthalters zu
Zelle ein weiteres Schreiben, welches unschwer erkennen lässt, dass
es sich darum handelt, die im Münzedicte vom 14. September 1621
versprochene Ausmünzung zahlreicher kleiner Sorten mit aller Macht
durchzuführen.
„Was an den Hochwürdigsten etc. unsern gnädigen Fürsten
und Herrn Ihr sub dato den 18. hujus in Antwort gelangen lassen",
lautet der Brief, „solchen haben S. f. G. verlesen und uns darauf
gnädig anbefohlen, Euch hinwiederum anzufügen, dass S. f. G.
gemeinet, allhier auf Dero Vestung eine Münzstadt anzurichten und
den Reichs- und Kreisabscliieden und Münzedicten gemäss etliche
kleine Sorten, als insonderheit Silbergroschen, davon
24 Stück eines Reichsthalers werth, vonSilber münzen zu
lassen, auch das Werk selber zu verlegen, wie derjenige so alhier
zugebraucht wird, zu seiner Ankunft umständlich berichtet werden