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Picknick mit Baren - Bryson, Bill.pdf

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kreuz und quer durch die Vereinigten Staaten vor, von denen die meisten<br />

allerdings nie gebaut wurden. Das Gesetz brachte aber immerhin den Pacific<br />

Crest Trail hervor und sicherte die Zukunft des AT, indem er ihn zum de<br />

facto National Park erklärte. Außerdem gewährte es Finanz<strong>mit</strong>tel, 170 Millionen<br />

Dollar seit 1978, für den Erwerb von Land, um wenigstens eine Art<br />

Wildnis-Pufferzone links und rechts des Wegesrands zu gewährleisten.<br />

Heute verläuft fast der gesamte Weg durch geschützte Wildnis, nur 33 Kilometer,<br />

knapp ein Prozent der Strecke, führen über öffentliche Straßen,<br />

meistens über Brücken, da, wo der Weg Ortschaften durchquert.<br />

In den 50 Jahren nach Shaffers Wanderung haben etwa 4.000 Menschen<br />

diesen Kraftakt unternommen. Unter den Wanderern, die den Trail von<br />

Anfang bis Ende gehen, gibt es zwei Typen, einmal diejenigen, die ihn in<br />

einer einzigen Saison hinter sich bringen, die sogenannten »Weitwanderer«,<br />

und diejenigen, die den Weg portionsweise gehen, die »Etappenwanderer«.<br />

Der Rekord für die längste Etappenwanderung liegt bei 46 Jahren. Die Appalachian<br />

Trail Conference erkennt Geschwindigkeitsrekorde nicht an, <strong>mit</strong><br />

der Begründung, dies widerspräche der Grundidee. Das hält die Leute jedoch<br />

nicht davon ab, es trotzdem zu versuchen. In den 80er Jahren ging ein<br />

gewisser Ward Leonard <strong>mit</strong> voll bepacktem Rucksack und ohne Helfermannschaften<br />

den Weg in 60 Tagen ab – eine unglaubliche Leistung, wenn<br />

man bedenkt, daß man für die gleiche Entfernung <strong>mit</strong> dem Auto etwa fünf<br />

Tage braucht. Im Mai 1991 traten der »Extremläufer« David Horton und der<br />

»Extremwanderer« Scott Grierson gegeneinander an und gingen im Abstand<br />

von zwei Tagen los. Horton hatte auf der gesamten Strecke ein Netz von<br />

Helfermannschaften gespannt, die an Straßenkreuzungen und anderen strategischen<br />

Punkten auf ihn warteten, so daß er beim Wandern nur eine Flasche<br />

Wasser <strong>mit</strong>zuführen brauchte. Jeden Abend wurde er <strong>mit</strong> einem Auto<br />

in ein Motel gefahren oder privat untergebracht. Er legte pro Tag durchschnittlich<br />

61,6 Kilometer zurück, das sind zehn bis elf Stunden Dauerlauf.<br />

Grierson dagegen ging ausschließlich zu Fuß, am Tag bis zu 18 Stunden.<br />

Am 39. Tag wurde er von Horton in New Hampshire überholt, der sein Ziel<br />

in 52 Tagen und neun Stunden erreichte. Grierson kam zwei Tage später an.<br />

Alle möglichen Leute haben die Wanderung an einem Stück geschafft. Ein<br />

Mann war bereits über Achtzig, ein anderer ging an Krücken, und ein Blinder<br />

namens <strong>Bill</strong> Irwin ist den Weg zusammen <strong>mit</strong> seinem Blindenhund<br />

gewandert und unterwegs schätzungsweise 6.OOOmal hingefallen. Die<br />

berühmteste Person unter den Weitwanderern oder zumindest diejenige,<br />

über die am meisten geschrieben wurde, ist Emma »Grandma« Gatewood,<br />

die den Trail <strong>mit</strong> über sechzig Jahren bereits zweimal erfolgreich absolviert<br />

hat, obwohl sie eine sehr exzentrische Person ist, schlecht ausgerüstet war<br />

und sich sozusagen selbst im Weg stand – sie verirrte sich dauernd. Mein

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