Picknick mit Baren - Bryson, Bill.pdf
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Ich selbst verspürte dagegen zum ersten Mal den aufrichtigen Wunsch weiterzugehen.<br />
Die Sonne schien. Ich hatte mich frisch gemacht und eine Stärkung<br />
zu mir genommen, und wir hatten noch reichlich Proviant in unseren<br />
Rucksäcken. Ich hatte <strong>mit</strong> meiner Frau telefoniert, zu Hause war alles in<br />
Ordnung. Vor allem aber fühlte ich mich fit. Ich war mir sicher, daß ich<br />
einige Pfunde verloren hatte. Ich war bereit loszumarschieren. Katz strahlte<br />
ebenfalls vor Sauberkeit und sah auch schon etwas schmächtiger aus. Wir<br />
packten unsere Einkäufe auf der Terrasse zusammen, und im selben Moment<br />
fiel uns beiden zu unserer großen Freude und Erleichterung auf, daß<br />
Mary Ellen nicht mehr zu unserem Gefolge gehörte. Ich steckte noch mal<br />
den Kopf durch die Tür und fragte unsere Gastgeber, ob sie sie gesehen hätten.<br />
»Ach die? Ich glaube, die ist vor einer Stunde gegangen«, sagte Peggy.<br />
Die Sache wurde immer besser.<br />
Es war nach vier Uhr, als wir endlich loszogen. Justin hatte uns gesagt,<br />
ungefähr eine Stunde Fußmarsch von hier gäbe es eine Wiese, die sich ideal<br />
zum Zelten eignete. Jetzt, im warmen Sonnenlicht des späten Nach<strong>mit</strong>tags,<br />
sah der Trail einladend aus, die Bäume warfen lange Schatten, und man<br />
hatte einen weiten Blick über ein Flußtal hinweg auf wuchtige, anthrazitfarbene<br />
Berge. Die Wiese eignete sich tatsächlich ideal, um Station zu machen,<br />
Wir schlugen unsere Zelte auf und aßen die Sandwiches und Kartoffelchips<br />
und tranken die Säfte, die wir fürs Abendessen eingekauft hatten.<br />
Dann holte ich stolz, als hätte ich ihn selbst gebacken, mehrere Päckchen<br />
Napfkuchen von Hostess hervor. Meine kleine Überraschung.<br />
Katz’ Gesicht hellte sich auf, wie bei dem Geburtstagskind auf einem Gemälde<br />
von Norman Rockwell.<br />
»Oh, Mann!«<br />
»Little Debbies hatten sie leider nicht«, sagte ich entschuldigend.<br />
»He«, sagte er. »He.« Zu mehr war er nicht fähig. Katz liebte Kuchen.<br />
Wir teilten uns drei Napfkuchen und legten den letzten auf einen Baumstamm,<br />
wo wir ihn für später aufhoben und solange bewundern konnten.<br />
Wir fläzten uns ins Gras, <strong>mit</strong> dem Rücken an den Baumstamm gelehnt,<br />
verdauten, rauchten, fühlten uns ausgeruht und zufrieden, unterhielten uns<br />
mal ausnahmsweise - kurzum, es war so, wie ich es mir zu Hauseinmeinen<br />
optimistischen Vorstellungen ausgemalt hatte –, als Katz plötzlich leise<br />
aufstöhnte. Ich folgte seinem Blick und sah Mary Ellen, die forschen Schrittes,<br />
aus der falschen Richtung, den Pfad entlang auf uns zukam.<br />
»Ich habe mich schon gefragt, wo ihr beide abgeblieben seid«, schimpfte<br />
sie. »Ich muß sagen, ihr seid ja echt langsam. Wir hätten längst sieben Kilometer<br />
weiter sein können. Ich sehe schon, ich muß jetzt besser auf euch<br />
beide aufpassen. Ist das ein Napfkuchen von Hostess da vorne?« Bevor ich