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Picknick mit Baren - Bryson, Bill.pdf

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genug Geld vorhanden gewesen, um wenigstens die Hälfte des Schoolhouse<br />

Ridge Battlefield oberhalb der Stadt zu kaufen (eines der bedeutendsten,<br />

wenn auch kaum gewürdigten Schlachtfelder des Bürgerkriegs), und jetzt<br />

sei eine Planungsgesellschaft dabei, auf diesem, in seinen Augen geheiligten<br />

Boden Häuser und Geschäfte zu errichten. Die Gesellschaft habe bereits<br />

Leitungen auf Grundstücken des Nationalparks verlegt, in der zuversichtlichen,<br />

wie sich aber herausstellte, irrigen Annahme, der Park Service habe<br />

weder den Wunsch noch das Geld, sie davon abzuhalten. Fox riet mir, ich<br />

solle mir das unbedingt ansehen. Ich versprach es ihm.<br />

Zuerst aber mußte ich eine -wichtige Pilgerstätte aufsuchen. Harpers Ferry<br />

ist das Hauptquartier der Appalachian Trail Conference, Aufsichtsbehörde<br />

des prächtigen Wanderwegs, den ich mir für diesen Sommer vorgenommen<br />

hatte. Die ATC ist in einem bescheidenen weißen Haus an einem steilen<br />

Hang oberhalb der Altstadt untergebracht. Ich erklomm den Hang und<br />

betrat das Haus. Das Hauptquartier ist halb Büro, halb Laden; das Büro<br />

macht den löblichen Eindruck, als würde dort gearbeitet, und der Laden ist<br />

bestückt <strong>mit</strong> AT-Führern und Andenken. In einer Ecke des öffentlichen<br />

Teils stand ein Modell des gesamten Trails in großem Maßstab, das mich<br />

sicher von meinem ehrgeizigen Unternehmen abgebracht hätte, wenn ich es<br />

vor Beginn der Wanderung gesehen hätte. Es war ungefähr viereinhalb<br />

Meter lang und ver<strong>mit</strong>telte auf eindrucksvolle Weise und <strong>mit</strong> einem Blick,<br />

was eine 3.500 Kilometer lange Bergkette bedeutete: Schwerstarbeit. Die<br />

übrigen öffentlichen Räume waren <strong>mit</strong> AT-Souvenirs angefüllt – T-Shirts,<br />

Ansichtskarten, Tüchern, verschiedenen Broschüren und Schriften. Ich<br />

kaufte ein paar Bücher und Postkarten und wurde von einer freundlichen<br />

jungen Frau bedient, Laune Potteiger, deren Namensschildchen sie als »Information<br />

Specialist« auswies. Anscheinend hatte man <strong>mit</strong> ihr genau die<br />

Richtige für diesen Job gefunden, denn sie war eine wahre Fundgrube für<br />

Informationen.<br />

Sie erzählte mir, im Vorjahr seien 1.500 Wanderer <strong>mit</strong> der Absicht losgegangen,<br />

den ganzen Trail an einem Stück zu gehen, besagte Weitwanderer.<br />

1.200 hätten es bis Neels Gap geschafft (<strong>mit</strong> anderen Worten, 20 Prozent<br />

hatten nach einer Woche aufgegeben!); etwa ein Drittel sei bis Harpers<br />

Ferry gekommen, ungefähr bis zur Hälfte der Strecke; und 300 seien bis<br />

zum Mount Katahdin gekommen. Das war eine höhere Erfolgsquote als<br />

üblich. 60 Leute hätten den Weg von Norden nach Süden erfolgreich absolviert.<br />

In den letzten vier Wochen habe das diesjährige Kontingent der<br />

Weitwanderer den Ort passiert, aber es sei noch zu früh für eine Einschätzung,<br />

auf jeden Fall werde die endgültige Zahl wieder höher liegen. Sie<br />

steige sowieso fast jedes Jahr.<br />

Ich erkundigte mich nach den Gefahren, die einem auf dem Trail drohten,

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