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Picknick mit Baren - Bryson, Bill.pdf

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end ich dies niederschreibe, gerade daran, diese überflüssig reizvolle, alte<br />

Brücke gegen eine andere, größere auszutauschen, die dem Betonzeitalter<br />

eher entspricht. Noch dazu wird die Straße verbreitert, die einen kleinen<br />

Hügel hinauf ins Stadtzentrum und zu dem hübschen, historischen Stadtpark<br />

von Hanover führt. Das bedeutet natürlich, daß die Bäume rechts und links<br />

der Straße gefällt und die meisten Vorgärten für den Bau von Stützmauern<br />

aus Beton drastisch verkürzt werden müssen. Selbst ein Angestellter des<br />

Straßenbauamtes müßte zugeben, daß das Ergebnis keineswegs vorzeigbar<br />

ist, nichts, was man gern vorn auf einen Fotokalender »Malerisches New<br />

England« drucken würde, aber es verkürzt eben die gefährliche Reise von<br />

Norwich nach Hanover noch mal um vier Sekunden, und nur darauf kommt<br />

es ja an.<br />

Das alles ist für mich nicht ohne Bedeutung, zum einen, weil ich in Hanover<br />

wohne, zum anderen, weil ich im 20. Jahrhundert lebe. Zum Glück verfüge<br />

ich über eine lebhafte Phantasie, so daß ich mir bei meinem Gang von Norwich<br />

nach Hanover keine mehrspurige, befahrene Schnellstraße vorstellte,<br />

sondern eine <strong>mit</strong> Bäumen, Hecken und Wildpflanzen bestandene, schattige<br />

Landstraße, geschmückt <strong>mit</strong> einer stattlichen Reihe wohlproportionierter<br />

Straßenlaternen, von denen jeweils kopfüber ein Angestellter des Straßenbauamtes<br />

baumelt. – Und sogleich fühlte ich mich viel besser.

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