I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Das Kreativzentrum Wolfen-Nord<br />
klärungen als „Stadtteilarbeit“ zu bezeichnen. Während der Auswertung der Interviews<br />
hat sich der Eindruck, dass es sich um eine solche handelt, jedoch immer mehr aufge-<br />
drängt.<br />
Die Aktivitäten in die sozialarbeiterische Fachsprache einzuordnen, ist aus zwei<br />
Gründen schwierig.<br />
Der erste Gr<strong>und</strong> ist, dass im Bereich der sozialraumorientierten Konzepte <strong>und</strong> Methoden<br />
eine Vielfalt von Begriffen verwendet wird. Stadtteilarbeit als einer von ihnen wird<br />
in der Fachliteratur nicht eindeutig definiert. t<br />
Es<br />
ndern darum herauszustellen, dass die <strong>Arbeit</strong> des<br />
reativzentrums einige Aspekte von Stadtteilarbeit beinhaltet, jedoch kein Konzept in<br />
59 Am nächsten zur Praxis in Wolfen lieg<br />
das Konzept der Gemeinwesenarbeit als <strong>Arbeit</strong>sfeld (vgl. Oelschlägel 2002, S 382).<br />
geht uns nicht darum, die unterschiedlichen begrifflichen Bedeutungen in der fachlichen<br />
Diskussion aufzuklären, so<br />
K<br />
allen seinen Facetten umsetzt.<br />
Der zweite Gr<strong>und</strong> für die nur zögerliche Verwendung des Begriffes Stadtteilarbeit ist,<br />
dass es sich nicht um professionelle <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> handelt, die im staatlichen Auftrag<br />
mit theoretischer F<strong>und</strong>ierung auf methodisch sachk<strong>und</strong>ige Weise vorgeht. Das Kreativ<br />
zentrum handelt im eigenen Auftrag. Von den ursprünglichen Bestimmungen der Stiftung<br />
Bauhaus Dessau <strong>und</strong> der anstiftung hat man sich nach <strong>und</strong> nach als Verein emanzipiert<br />
<strong>und</strong> gestaltet nun die<br />
<strong>Arbeit</strong> nach eigenen Interessen <strong>und</strong> Vorstellungen.<br />
Sozialpädagogische<br />
Stadtteilarbeit ist selbst bei parteilicher <strong>Arbeit</strong> immer im Zwiespalt<br />
zwischen Hilfe <strong>und</strong> Kontrolle.<br />
Im Folgenden benennen wir die Kennzeichen von Stadtteilarbeit, die uns bei der Aus-<br />
wertung deutlich geworden sind <strong>und</strong> beziehen uns dabei auf den Text von Dieter<br />
Oelschlägel (ebd.). Die entsprechenden Stichworte heben wir durch Unterstreichung<br />
hervor.<br />
In Kap. II 3.2.3 haben wir gesehen, dass das Kreativzentrum allen Menschen im Stadt<br />
teil offensteht: „Wir sind weder’n Jugendklub, noch’n Seniorenklub, noch sonst<br />
irgend-<br />
was. Weil wir haben alle drin“ (L 791-793). Das heißt, es sind unterschiedliche Zielgruppen<br />
angesprochen <strong>und</strong> somit wird für unterschiedliche Gruppen eine<br />
Verbesserung der lebensweltlichen Rahmenbedingungen erreicht. (Kinder haben einen<br />
Ort zum Spielen <strong>und</strong> Basteln, Jugendliche zum Chatten oder im Rahmen der Schulprojekte<br />
zur praktischen Bildung, Erwachsene um sich zu bewerben oder zum Reparieren,<br />
Basteln, Bauen, Ältere ebenfalls zum Werken oder um sich zu treffen).<br />
59 Eine Ordnung <strong>und</strong> Einordnung unternimmt Hinte 2002 in seinem Aufsatz: Von der Gemeinwesenarbeit<br />
über die Stadtteilarbeit zum Quartiermanagement (siehe Literaturliste).<br />
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