I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Das Forschungsdesign<br />
vom Verein eingesetzte hauptamtliche Geschäftsführer, der die operativen Geschäfte<br />
lenkt.<br />
Über diese Personen wollten wir Zugang zu internem Betriebswissen erhalten, da sie<br />
die sozialen Prozesse <strong>und</strong> Sachverhalte vor Ort kennen. Die Interviewform sollte ebenfalls<br />
themenzentriert sein <strong>und</strong> einen Leitfaden als Gesprächsgr<strong>und</strong>lage haben. Diese<br />
Interviews fanden wie geplant statt.<br />
Auf Basis der bis hierher getroffenen methodologischen Entscheidungen entwickelten<br />
wir die Leitfäden für unsere Interviews.<br />
Ursprünglich war geplant, ergänzend eine Dokumentenanalyse zu erstellen. Diese hätte<br />
einen ersten Zugang zum Forschungsgegenstand ermöglicht, der sich aufgr<strong>und</strong> der<br />
räumlichen Entfernung nach Kempten bzw. Wolfen als „indirekter Zugang“ über das<br />
Material angeboten hätte (vgl. Mayring 2002, S. 49). Die Analyse hätte auch Aufschluss<br />
darüber gegeben, wie sich die Einrichtung selbst darstellt <strong>und</strong> positioniert <strong>und</strong><br />
welche Sprache die Dokumente in Bezug auf die jeweiligen Adressaten sprechen. Des<br />
Weiteren wäre interessant gewesen, wie die Einrichtung von außen im Pressespiegel<br />
gesehen wird. Im Laufe der Bearbeitung der Diplomarbeit mussten wir von diesem<br />
Vorhaben jedoch abrücken. Dabei spielten zeitliche Gründe, aber auch ein großes Ungleichgewicht<br />
an Materialien aus den beiden Einrichtungen eine Rolle (Kempodium:<br />
sehr viel <strong>und</strong> sehr differenziertes Material, Kreativzentrum: 2 Flyer). Eine Vertiefung „in<br />
einer Richtung“ schien uns nicht zielführend für die angestrebte Gegenüberstellung der<br />
Ergebnisse aus den beiden Einrichtungen. Wir konzentrierten uns daher auf die sorgfältige<br />
Auswertung der Gespräche.<br />
2.2 Die Auswertung der Interviews<br />
Für die Auswertung der Interviews orientierten wir uns weiter an Mayring (vgl. 2002, S.<br />
89). Zunächst erfolgte eine wörtliche Transkription der aufgezeichneten Interviews.<br />
Diese vollständige Textfassung des verbal erhobenen Materials sollte die Basis für unsere<br />
ausführliche interpretative Auswertung bieten Wir entschieden uns hierbei für eine<br />
weitgehend bereinigte Übertragung ins Schriftdeutsch, hielten jedoch dialekt-bedingte<br />
Aussprache oder Formulierungen teilweise fest, da die regionale Färbung die Menschen<br />
authentischer wiedergibt. Zudem fügten wir Kommentare in Klammern ein, die<br />
nonverbale Äußerungen (z. B. „Lachen“) oder Handlungen (z. B. „Zeigen auf Frau K“)<br />
festhielten <strong>und</strong> die für das nachträgliche Verständnis des Textes von Belang waren.<br />
Eine noch genauere Kommentierung (z. B. nach Kallmeyer/ Schütze 1976, zitiert von<br />
Mayring 2002, S.92) hielten wir nicht für nötig, da wir beide bei allen Gesprächen an-<br />
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