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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Schlussbetrachtung<br />

genvorschlag zur sozialpolitischen, sozialarbeiterischen <strong>und</strong> individuellen Ausrichtung<br />

auf <strong>Erwerbsarbeit</strong> dar.<br />

Mit der Erörterung <strong>und</strong> der Bearbeitung der untersuchten Fragestellung werden zahlreiche<br />

andere Themen berührt, wie etwa der Entwurf einer Ökonomie, die den Menschen<br />

in den Mittelpunkt stellt oder Fragen nach Lebensstilen in der Moderne. Gleichfalls<br />

interessant stellen sich Visionen von zukünftiger <strong>Erwerbsarbeit</strong> oder Ansätze einer<br />

Umverteilung der gesamten <strong>Arbeit</strong>, einschließlich Haus- <strong>und</strong> Versorgungsarbeit dar.<br />

Dabei werden auch Fragen nach einer Neuorganisation der materiellen Absicherung<br />

durch Gr<strong>und</strong>einkommen berührt. Ein gr<strong>und</strong>legendes Diskussionsfeld ist außerdem die<br />

Thematik, welches Leitbild von Gerechtigkeit in der Gesellschaft gelten soll.<br />

Auch die Herausforderung der konkreten Praxisumsetzung kann im Rahmen unserer<br />

theoretischen Abhandlung nur angerissen werden. Wie kann dem Anspruch der arbeitsgesellschaftlichen<br />

Reflexivität in den gegebenen Rahmenbedingungen zukunftsweisend<br />

Rechnung getragen werden? Wie steht es um die Finanzierung möglicher<br />

Projekte? Wie wird der Balanceakt zwischen Funktionalisierung <strong>und</strong> Fachlichkeit ausgestaltet?<br />

Wie kann das Verhältnis von Ehrenamt zu Hauptamt in einer Einrichtung mit<br />

Offenen Werkstätten aussehen?<br />

All diese Fragen sind aktuelle Themen, deren Vertiefung für die Weiterentwicklung der<br />

<strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> in der Zweiten Moderne aus unserer Sicht spannend <strong>und</strong> lohnend wäre.<br />

Wir sind uns durchaus der utopischen Anteile unseres Vorschlags bewusst, denn die<br />

<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> kann nur innerhalb ihrer Grenzen wirken <strong>und</strong> sich nicht einfach eine<br />

neue Gesellschaft erfinden (vgl. Galuske 2002, 351). Wir haben in dieser <strong>Arbeit</strong> versucht,<br />

die Utopie einer pluralen Tätigkeitsgesellschaft in einen praktischen Vorschlag<br />

für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> einfließen zu lassen. Die von der anstiftung mit gegründeten Einrichtungen<br />

in Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> im Allgäu standen dabei Modell.<br />

Sozialpolitisch reflexive <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> bedeutet für uns nicht nur, auf Verbesserung in<br />

der Zukunft hinzuarbeiten, <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> muss auch in den gegebenen Verhältnissen<br />

positive Wirkungen für die Individuen entfalten, denn Menschen wollen ihren Alltag<br />

heute glücklich <strong>und</strong> gelingend erleben (vgl. ebd.).<br />

Es würde uns freuen, wenn die bestehenden Offenen Werkstätten ihre Koalitionen mit<br />

der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> ausbauen <strong>und</strong> weitere Projekte möglich würden.<br />

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