I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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3. Handwerkliche <strong>Arbeit</strong>sprozesse<br />
Handwerkliche <strong>Arbeit</strong>sprozesse<br />
Wie in der Einleitung bereits formuliert, gehen wir davon aus, dass sich Prozesse<br />
<strong>handwerkliche</strong>n <strong>Arbeit</strong>ens als Medium für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> eignen – insbesondere vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong> der in Kap. I 1 beschriebenen Tendenz der Entfremdung von <strong>Arbeit</strong>sprozessen<br />
auf dem flexiblen <strong>Arbeit</strong>smarkt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> möchten wir zunächst<br />
versuchen, Charakteristika für <strong>handwerkliche</strong>s <strong>Arbeit</strong>en darzustellen. In einem weiteren<br />
Schritt richten wir unseren Blick auf mögliche Wirkungen einer solchen <strong>Arbeit</strong>sweise<br />
auf den Menschen. Des Weiteren stellen wir über das „Medium Handwerk“ Bezüge zur<br />
Pädagogik her <strong>und</strong> arbeiten heraus, welche Ziele damit verfolgt werden können.<br />
Diese Bezüge werden dann in unserer empirischen Untersuchung zweier Praxis-<br />
Einrichtungen in der Auswertung <strong>und</strong> insbesondere in der unserer gesamten <strong>Arbeit</strong><br />
zugr<strong>und</strong>e liegenden Fragestellung Einklang finden.<br />
3.1 Charakteristika <strong>handwerkliche</strong>r Produktionsweise<br />
Um Charakteristika/ typische Merkmale <strong>handwerkliche</strong>r Produktionsweise zu verdeutlichen,<br />
wird in diesem Kapitel zunächst das professionelle/ gewerbliche Handwerk in<br />
seiner „ursprünglichen Form“ (detaillierter: siehe Quellen weiter unten) betrachtet.<br />
Da wir diesen Abschnitt eher kurz halten möchten, kann weder auf explizite Unterschiede<br />
zwischen Städten <strong>und</strong> ländlichen Regionen eingegangen werden, noch auf<br />
Unterschiede innerhalb verschiedener Handwerkszweige. Stattdessen versuchen wir,<br />
eine Gr<strong>und</strong>tendenz <strong>handwerkliche</strong>r Produktionsweise zu beschreiben. Eine solche ist<br />
immer verallgemeinernd <strong>und</strong> kann nur als „Gr<strong>und</strong>ton einer Melodie“ verstanden werden.<br />
Wenn also z. B. davon die Rede ist, dass Gesamtprozesse im Handwerk überschau-<br />
<strong>und</strong> beeinflussbar sind, so ist dies natürlich nicht auf jede Tätigkeit, jeden Betrieb,<br />
jede Kultur <strong>und</strong> jede Zeit übertragbar.<br />
Gerade in der Gegenwart ist auch das produzierende Handwerk vom Trend der Technisierung,<br />
Automatisierung <strong>und</strong> Spezialisierung betroffen <strong>und</strong> Betriebe gehen in unterschiedlicher<br />
Art <strong>und</strong> Weise damit um (siehe Exkurs).<br />
Da uns im Zusammenhang mit dieser <strong>Arbeit</strong> aber vor allem der „Gr<strong>und</strong>ton“ interessiert,<br />
werden im Folgenden hin <strong>und</strong> wieder Bezeichnungen wie „ursprünglich, originär“ oder<br />
ähnliche fallen, welche an dieser Stelle historisch nur oberflächlich belegt sind. Im Literaturverzeichnis<br />
finden sich jedoch weiterführende Angaben/ Quellen, die für eine Vertiefung<br />
verwendet werden können.<br />
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