I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Wolfen-Nord bei Bitterfeld in Sachsen-Anhalt <strong>und</strong> im Kempodium e.V. in Kempten im<br />
Allgäu – durch Befragungen mit NutzerInnen <strong>und</strong> einem/r ExpertIn 2 durchführen. Dabei<br />
ist die Frage leitend, wie die Praxis der Werkstätten für <strong>Eigenarbeit</strong> in unterschiedlichen<br />
Sozialräumen aussieht <strong>und</strong> welche Bedeutungen sie für die Menschen vor Ort<br />
hat. Von einer Gegenüberstellung der Ergebnisse erhoffen wir uns eine Bandbreite an<br />
unterschiedlichen Sichtweisen <strong>und</strong> Erfahrungen. Bei der Auswertung blicken wir dann<br />
u. a. durch die „Theoriebrille der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>“ <strong>und</strong> fahnden nach Querverbindungen,<br />
um so das mögliche Potenzial einer Kombination von Handwerk <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong> in<br />
einem offenen Setting abwägen zu können. Für unsere Erörterung wählen wir die Bezeichnung<br />
„Offene Werkstätten“. Wir möchten damit den offenen <strong>und</strong> voraussetzungslosen<br />
Zugang für alle Menschen zu dem Angebot als Kennzeichen der Einrichtungen<br />
hervorheben.<br />
Die Auswahl der Themenschwerpunkte <strong>und</strong> die Gliederung sind in gemeinsamer <strong>Arbeit</strong><br />
entstanden. Das Gesamtwerk ist als Gemeinschaftsarbeit zu sehen, da ein stetiger<br />
Austausch an Anregungen <strong>und</strong> Ideen bis in die Textausarbeitung hinein stattfand. Einzelne<br />
Kapitel wurden schwerpunktmäßig individuell ausgearbeitet. Zur Begutachtung<br />
<strong>und</strong> Bewertung kennzeichnen wir diese mit dem Namen der jeweiligen Autorin.<br />
Unsere <strong>Arbeit</strong> ist in zwei Teile gegliedert. Im ersten Teil werden theoretische Zugänge<br />
erörtert <strong>und</strong> dargestellt. Im zweiten Teil stellen wir die empirische Untersuchung <strong>und</strong><br />
deren Ergebnisse vor.<br />
Zur Gliederung des ersten Teils:<br />
Im Kap I 1 „Die vergesellschaftende Kraft der <strong>Arbeit</strong>“ beginnt Annemarie Graffé mit<br />
einer Erörterung der Begriffe <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sgesellschaft. Dabei wird <strong>Arbeit</strong> insbesondere<br />
im Lichte des Modernisierungsprozesses betrachtet <strong>und</strong> herausgearbeitet,<br />
welchen Stellenwert die <strong>Erwerbsarbeit</strong> als spezifische Form von <strong>Arbeit</strong> heute für die Individuen<br />
besitzt. Außerdem wird auf die Charakteristika <strong>und</strong> auf Anforderungen des<br />
flexiblen <strong>Arbeit</strong>smarktes an die <strong>Arbeit</strong>skräfte eingegangen. Angesichts der Massenarbeitslosigkeit<br />
fragen wir nach Szenarien für die Zukunft der <strong>Arbeit</strong>sgesellschaft.<br />
<strong>Eigenarbeit</strong> ist ein mehrdeutiger Begriff, der auch in wissenschaftlichen Erörterungen,<br />
die sich mit dem Verhältnis unterschiedlicher Tätigkeitsformen zueinander beschäftigen,<br />
nicht einheitlich verstanden <strong>und</strong> eingesetzt wird. Im Kap. I 2 stellt Kristina Hilles<br />
2 Eine geschlechtergerechte Sprache setzen wir in dieser Schreibweise um, gelegentlich schreiben<br />
wir die männliche <strong>und</strong> weibliche Form aus.<br />
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