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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Offene Werkstätten – ein Modell für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>?<br />

kann zur Überwindung eines z. B. so gearteten Selbstwertverlustes beigetragen werden.<br />

Das Kreativzentrum ist für die MitarbeiterInnen ein Raum, in dem sie für sich einen<br />

„normalen Alltag“ aufrechterhalten (Normalisierungshandeln). Sie werden in ihrem Tun<br />

anerkannt <strong>und</strong> wertgeschätzt, die <strong>Arbeit</strong> bietet Gr<strong>und</strong>lage zur persönlichen Identifikation.<br />

Damit trägt es zur Bewältigung der <strong>Arbeit</strong>slosigkeit bei <strong>und</strong> wirkt dem Selbstwertverlust<br />

entgegen.<br />

Ebenso können Offene Werkstätten Menschen einen Orientierungsrahmen in Fragen<br />

des Lebensstils, der Auseinandersetzung mit Themen wie z. B. dem lokalen Umgang<br />

mit globalen Herausforderungen bieten, wie es im Kempodium geschieht. Dabei besteht<br />

die Möglichkeit, privat Erlebtes (z. B. die Unzufriedenheit mit spezifischen gesellschaftlichen<br />

Entwicklungen <strong>und</strong> der Wunsch, etwas konstruktiv verändern oder bewegen<br />

zu wollen) an einem öffentlichen Ort einzubringen. Man kann dort mit anderen<br />

Menschen diskutieren, sich durch aktives Engagement beteiligen oder indirekt, z. B.<br />

durch Beobachtung einfach nur mitbekommen, wie andere Menschen ihr Leben gestalten.<br />

<strong>Soziale</strong>s Eingeb<strong>und</strong>ensein findet an beiden Orten in unterschiedlicher Form statt: Zum<br />

einen durch die vielen Feste <strong>und</strong> Veranstaltungen, die Geselligkeit, Kontakt <strong>und</strong> Gemeinschaft<br />

für BesucherInnen <strong>und</strong> Ehrenamtliche ermöglichen.<br />

Auch über freiwillige Betätigung kann soziales Eingeb<strong>und</strong>ensein erfahren werden. Die<br />

Intensität, mit der Menschen sich einbringen möchten, wird von ihnen selbst bestimmt<br />

<strong>und</strong> das Wohlfühlen ist dabei eine wichtige Komponente. In Kempten engagieren sich<br />

viele Ehrenamtliche zwar nur zu bestimmten Anlässen, kommen aber immer wieder<br />

wegen der Kontakte <strong>und</strong> des Gemeinschaftsgefühls – so die Vermutung eines Gesprächspartners.<br />

<strong>Soziale</strong>s Eingeb<strong>und</strong>ensein spielt dagegen in Wolfen eine zentralere<br />

Rolle für die Ehrenamtlichen (siehe oben).<br />

Wir haben zudem beobachtet, dass in der Gemeinschaft sozialer Rückhalt durch andere<br />

Menschen gegeben wird. In der RentnerInnengruppe in Wolfen findet niederschwellige<br />

Beratung statt <strong>und</strong> es entsteht ein soziales Netz.<br />

Wir möchten nun noch einmal darauf zurückkommen, in welcher Form aus sozialarbeiterischer<br />

Sicht die beschriebenen Potenziale aufgegriffen bzw. umgesetzt werden können.<br />

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