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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kreativzentrum Wolfen-Nord<br />

Zurzeit läuft gerade ein Antrag über das Programm LOS 51 , um eine Finanzierung der<br />

<strong>Arbeit</strong> von Frau Kiontke zu erreichen. Der Ausgang ist im Augenblick noch offen.<br />

Nächstes Jahr kann das „Krea“, so wird das Haus von den Menschen dort genannt, bereits<br />

das 10-jährige Bestehen feiern. Die Leiterin plant für das kommende Jahr die verstärkte<br />

Umsetzung der Idee der Begegnung der Generationen <strong>und</strong> wünscht sich für die<br />

Zukunft „mehr K<strong>und</strong>schaft“ (M 359).<br />

3.1.2 Portrait des Stadtteils: Was bleibt? Wer bleibt?<br />

Wolfen liegt im so genannten ehemaligen Chemiedreieck der DDR zwischen Leipzig<br />

<strong>und</strong> Dessau, das Chemiekombinat <strong>und</strong> die Filmfabrik Original Wolfen, kurz Orwo, waren<br />

die größten <strong>Arbeit</strong>geber am Ort. Heute bestimmt im Wesentlichen ein Phänomen<br />

die Atmosphäre <strong>und</strong> den Alltag der Menschen: die hohe <strong>Arbeit</strong>slosigkeit von zurzeit<br />

18,7% (www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/) bezogen auf den Landkreis Anhalt-Bitterfeld.<br />

Die Region Bitterfeld Wolfen hatte bis 1989 r<strong>und</strong> 70.000 <strong>Arbeit</strong>splätze, war einst Magnet<br />

für Menschen, die wegen der <strong>Arbeit</strong> kamen. Dann kamen die Wende <strong>und</strong> die Wiedervereinigung,<br />

die großen personalintensiven Betriebe konnten nicht mit den westdeutschen<br />

Unternehmen konkurrieren <strong>und</strong> mussten die <strong>Arbeit</strong>er entlassen (vgl.<br />

Franzen 2004). Wer konnte, zog fort (vgl. Müller 2003, S.3). Heute sind es nach noch<br />

schlechteren Jahren direkt nach der Wende immerhin wieder 25.000 <strong>Arbeit</strong>splätze im<br />

Landkreis (www.dradio.de), der Chemiepark, aufgebaut mit Hilfe staatlicher Subventionen,<br />

lockte Unternehmen mit hochmodernen Anlagen wieder nach Bitterfeld. Doch diese<br />

bieten in erster Linie hochqualifizierten Fachkräften eine Chance <strong>und</strong> es wird hochproduktiv,<br />

das heißt mit wenig Personal gearbeitet. Ein gutes Beispiel für den „jobless<br />

growth“ (siehe Kap. I 1.2.2).<br />

Seit 1. Juli diesen Jahres ist die ehemalige Stadt Wolfen durch Gebietsreform ein<br />

Ortsteil der Stadt Bitterfeld-Wolfen geworden. Der Stadtteil „Wolfen-Nord wurde zwischen<br />

1961 <strong>und</strong> 1990 ohne Anbindung an die Wolfener Altstadt <strong>und</strong> andere gewachsene<br />

Sozialbezüge auf dem Reißbrett entworfen“ (Müller 2003, S.2). Die Plattenbauten<br />

dienten als reiner Schlafort für die Beschäftigten der Industriebetriebe. In den besten<br />

Zeiten lebten in der <strong>Arbeit</strong>ersiedlung 35.000 Menschen in etwa 13.500 Wohnungen in<br />

vier großen Wohnkomplexen (www.ewnonline.de/ewn/su/su_um.php). Nach dem Zu-<br />

51 LOS steht für Lokales Kapital für <strong>Soziale</strong> Zwecke <strong>und</strong> ist ein Förderprogramm des B<strong>und</strong>esministeriums<br />

für Familie, Senioren, Frauen <strong>und</strong> Jugend aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.<br />

Ziel von LOS ist, soziale <strong>und</strong> beschäftigungswirksame Potenziale vor Ort zu aktivieren, die<br />

durch zentrale Programme wie die Regelförderung des Europäischen Sozialfonds nicht erreicht<br />

werden (www.los-online.de/content/index_ger.html).<br />

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