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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />

Kap. II 4.2.2 Eingang finden wird.<br />

In der folgenden Darstellung werden die genannten Gesichtspunkte thematisch geordnet.<br />

Dies bietet den Vorteil, für uns zentrale Gesichtspunkte übersichtlich zu machen,<br />

birgt jedoch die Gefahr, das gesamte Zusammenwirken einzelner Faktoren (z. B. in<br />

biografischer Hinsicht) <strong>und</strong> deren gegenseitige Bedingtheit aus dem Blick zu verlieren.<br />

In der Gesamtauswertung wird daher versucht, diesen Bogen wieder zu spannen.<br />

ANLÄSSE UND MOTIVE<br />

Werkstätten als infrastrukturelles Angebot: „Werkstatt, Maschinen <strong>und</strong> Platz“<br />

Ein Anlass für die NutzerInnen betrifft sowohl die individuelle als auch (übergeordnet)<br />

eine strukturelle Ebene: Drei der befragten NutzerInnen äußerten im Gespräch, in den<br />

Werkstätten des Kempodium Möglichkeiten vorzufinden, die zu Hause im privaten Bereich<br />

nicht zur Verfügung stehen. So erzählte Herr M: „Ich hab mich beklagt: zu Hause<br />

kannsch gar nix machen <strong>und</strong> einen Keller, wo ich werkeln darf <strong>und</strong> kann, hab ich nicht.“<br />

(M 502-503). Ähnliches äußerten auch die anderen GesprächspartnerInnen: die Möglichkeiten<br />

der Werkstatt- <strong>und</strong> Maschinennutzung sowie den zur Verfügung stehenden<br />

Platz erlebten sie „hier [als] das Ideale“ (S 108). Ein anderer Besucher äußerte „wenn i<br />

d´Werkstatt net g´habt hätt: ich hätt mir den [Tisch] allein net baue könne“ (G 318).<br />

Die Bedeutung der Werkstücke: „die Sachen, die mir gefallen <strong>und</strong> die i brauch“<br />

In Bezug auf die erstellten Werkstücke nimmt für die befragten NutzerInnen zum einen<br />

deren Passgenauigkeit einen großen Stellenwert ein. Dazu gehört z. B., ein Objekt<br />

herstellen zu können, das dem eigenen Bedarf entspricht, also „genau auf die Ecke<br />

zugeschnitten [ist], wo´s reingehört, (…) also dass ich alles unterbring, was ich will.“ (S<br />

102). Mit der Erfüllung eines solchen Bedarfes kann die Tätigkeit in den Werkstätten<br />

auch beendet sein: „aktuell mach i nix mehr hier. Ich muss ja sagen, dass mei Wohnung<br />

voll is“ (S 122). In diesem Zusammenhang ist auch von Bedeutung, das Design<br />

der Werkstücke den eigenen Vorstellungen entsprechend gestalten zu können, z. B.<br />

einen Bezug für die Lautsprecherboxen einer Fre<strong>und</strong>in auszuwählen, der „genau zum<br />

Ton ihrer Einrichtung im Wohnzimmer“ (M 520) passt.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt zeigt sich damit in der Einzigartigkeit der Werkstücke, also<br />

„dass net alles so gleich aussieht“ (G 186), etwas Individuelles, ganz besonderes<br />

erschaffen zu haben, von dem man sagen kann: „so was hat niemand!“ (M 512).<br />

Ausgleich: „Umschalten!“<br />

Für Herrn M liegt ein Schwerpunkt (neben den Werkstücken) in der Tätigkeit selbst:<br />

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