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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Einleitung<br />

Handwerk <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> 1 , das ist eine Verbindung, die unser beider Berufswege<br />

prägt. Sowohl aus eigener Erfahrung als Schreinerin <strong>und</strong> als Buchbinderin, als auch im<br />

sozialpädagogischen Umgang mit Gruppen <strong>und</strong> Einzelpersonen haben wir erlebt, wie<br />

viele positive Aspekte mit <strong>handwerkliche</strong>m <strong>Arbeit</strong>en verb<strong>und</strong>en sind. Häufig tauschten<br />

wir uns darüber aus, wo <strong>handwerkliche</strong>s Tun im Rahmen <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong> sinnvoll <strong>und</strong><br />

gewinnbringend eingesetzt wird oder werden kann. Wir sahen beide viel versprechende<br />

Nutzungsmöglichkeiten für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>. Da uns dieses Interesse schon seit<br />

Beginn des Studiums verbindet, beschlossen wir im Frühjahr 2007, in einer gemeinsamen<br />

Diplomarbeit das Thema aufzugreifen <strong>und</strong> uns wissenschaftlich auf die Suche<br />

nach Verbindungslinien zu machen.<br />

Vom Hörensagen kannten wir so genannte öffentliche „Werkstätten für <strong>Eigenarbeit</strong>“, in<br />

denen Menschen neben oder jenseits der <strong>Erwerbsarbeit</strong> handwerklich für den eigenen<br />

Bedarf Dinge herstellen, die aber auch einen Bürgerhauscharakter haben. Das war der<br />

Ausgangspunkt für unsere Idee:<br />

Könnte nicht, vor dem Hintergr<strong>und</strong> der Risiken <strong>und</strong> Schwierigkeiten in der Zweiten Moderne,<br />

ein solches Modell wertvolle Ansatzpunkte für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> liefern?<br />

Unsere Neugierde an dem Thema war geweckt. Als Gegenstand unserer Diplomarbeit<br />

wählten wir die Frage, inwieweit Offene Werkstätten als öffentliche Orte für <strong>Eigenarbeit</strong><br />

<strong>und</strong> lebendiges, soziales Miteinander mit gegenwärtigen Konzepten <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong><br />

korrespondieren.<br />

Die Aktualität der Fragestellung liegt unseres Erachtens darin, dass sich im Prozess<br />

der Modernisierung, insbesondere im zentralen Bereich der <strong>Arbeit</strong> massive Veränderungen<br />

vollzogen haben <strong>und</strong> weiter vollziehen werden. <strong>Erwerbsarbeit</strong> verliert an Integrationskraft.<br />

<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> als Integrationsprofession in einer <strong>Arbeit</strong>sgesellschaft muss<br />

sich dieser Problematik stellen <strong>und</strong> den Ausbau, die Gestaltung <strong>und</strong> Entwicklung ihrer<br />

Institutionen erörtern (vgl. Füssenhäuser/ Thiersch 2001, S. 1883).<br />

Dank der Tatsache, dass die gemeinnützige Stiftung anstiftung das Nebeneinander<br />

verschiedener <strong>Arbeit</strong>sformen bereits seit 20 Jahren in der Praxis erprobt, konnten wir<br />

mit einem qualitativen Verfahren in zwei Einrichtungen – dem Kreativzentrum e.V. in<br />

1<br />

<strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> verwenden wir als allgemeinen Begriff, der Sozialarbeit <strong>und</strong> Sozialpädagogik<br />

übergeordnet ist.<br />

4

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