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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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1. Die vergesellschaftende Kraft der <strong>Arbeit</strong><br />

Die vergesellschaftende Kraft der <strong>Arbeit</strong><br />

Dieses Kapitel dient zur Klärung der Begriffe <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Arbeit</strong>sgesellschaft. Es gibt einen<br />

Überblick über die Veränderung der Bedeutung der <strong>Arbeit</strong>, der <strong>Arbeit</strong>sformen <strong>und</strong><br />

der strukturellen Organisation von gesellschaftlich wichtiger <strong>Arbeit</strong> im Wandel der Zeit<br />

<strong>und</strong> zeigt auf, wo aus unserer Perspektive Diskussionsansätze liegen.<br />

1.1 Was war <strong>und</strong> ist <strong>Arbeit</strong>?<br />

Ziel dieses Absatzes ist, darzulegen, dass es <strong>Arbeit</strong> als absolute Kategorie nicht gibt<br />

<strong>und</strong> sich nur im jeweils geschichtlichen, kulturellen Kontext ein spezifisches <strong>Arbeit</strong>sverständnis<br />

herausgebildet hat, bzw. je nach Blickwinkel <strong>Arbeit</strong> unterschiedlich bewertet<br />

wird. Weiter soll die heutige Bedeutung <strong>und</strong> Funktion von <strong>Arbeit</strong> für den/die Einzelne/n<br />

<strong>und</strong> die Gesellschaft als ganze skizziert werden <strong>und</strong> geklärt werden, auf welchen historischen<br />

Entwicklungen diese basieren. Das, was die „<strong>Arbeit</strong>sgesellschaft“ kennzeichnet,<br />

soll herausgearbeitet werden.<br />

Was ist <strong>Arbeit</strong>? Diese Frage zu klären, scheint aufs erste einfach, doch auf der Suche<br />

nach einer Antwort bemerkt man, dass dies ein schwieriges oder gar unmögliches Unterfangen<br />

ist.<br />

Im Politiklexikon findet man folgende Definition:<br />

„<strong>Arbeit</strong> ist eine spezifisch menschliche – sowohl körperliche als auch geistige – Tätigkeit,<br />

die vor allem dazu dient, die zur Existenzsicherung notwendigen Mittel zu beschaffen.<br />

Sie stellt aber auch immer eine technisch-kulturell geprägte Form der Auseinandersetzung<br />

mit der jeweiligen Umwelt dar. <strong>Arbeit</strong> ist insofern ein gestaltender,<br />

schöpferisch-produzierender <strong>und</strong> sozialer, zwischen Individuen vermittelnder Akt. <strong>Arbeit</strong><br />

ist von zentraler Bedeutung für die Verteilung individueller Lebenschancen, das<br />

Selbstwertgefühl <strong>und</strong> die Stellung des einzelnen in der Gesellschaft“ (Schubert/ Klein<br />

2006, Stichwort <strong>Arbeit</strong>).<br />

Diese Definition lässt mehr Fragen offen, als dass sie Antworten liefert. Es werden die<br />

unterschiedlichsten Betrachtungsdimensionen angesprochen: Philosophische, anthropologische,<br />

soziologische, psychologische, moralische Dimension. Hinzu kommt im<br />

folgenden Teil der Definition dieses Lexikons die politisch-ökonomische Dimension:<br />

„Im politisch-ökonomischen Sinne ist <strong>Arbeit</strong> der wichtigste Produktionsfaktor, der als<br />

Gr<strong>und</strong>lage zur Entwicklung der Faktoren Boden, Kapital <strong>und</strong> technischer Fortschritt<br />

dient“ (ebd.).<br />

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