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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kreativzentrum Wolfen-Nord<br />

schiedener Formen von <strong>Arbeit</strong> <strong>und</strong> Existenzsicherung anzuregen <strong>und</strong> damit zur nachhaltigen<br />

Regionalentwicklung beizutragen (vgl. Adler et al. 2002). Als Partner vor Ort<br />

gewann sie die ABM-Träger-Gesellschaft für ökologische Sanierung (GÖS) <strong>und</strong> zur<br />

fachlichen Beratung <strong>und</strong> finanziellen Unterstützung beim Aufbau des Projekts erklärte<br />

sich auf Anfrage die anstiftung bereit. Diese erhoffte sich Erkenntnisse bezüglich der<br />

Erprobung <strong>und</strong> Verbreitung von <strong>Eigenarbeit</strong> in den neuen B<strong>und</strong>esländern (vgl. Müller<br />

2003).<br />

Die GÖS stellte eine Projektgruppe von 6 ABM-Kräften zusammen, die den Auftrag<br />

bekam, die Projektidee zu konkretisieren <strong>und</strong> hierbei von der anstiftung durch Beratung<br />

<strong>und</strong> Finanzierung eines längeren Besuchs im HEi unterstützt wurde.<br />

Am 1. September 1997 zog die Projektgruppe dann in das Gebäude des ehemaligen<br />

Kindergartens in der Straße der Jugend 16, welches die Stadt auf Betriebskostenbasis<br />

zur Verfügung stellte. Dem Projekt stehen seither etwa 600 qm Fläche zur Verfügung,<br />

etwa 250 qm davon sind an andere Vereine, Träger oder Personen untervermietet.<br />

Dazu kommt eine großzügige Außenfläche mit Wiese <strong>und</strong> altem Baumbestand. Im folgenden<br />

Jahr wurde unter Mithilfe von 30 jugendlichen BVJ-SchülerInnen das Haus<br />

umgebaut <strong>und</strong> die Werkstätten, finanziert von der anstiftung, eingerichtet. Im Kreativzentrum<br />

findet man eine professionell ausgestattete Holzwerkstatt, eine Metallwerkstatt,<br />

eine Töpferwerkstatt <strong>und</strong> eine Floristikwerkstatt. 46<br />

Um das Projekt weiter voran, <strong>und</strong> in die Selbstständigkeit zu bringen, war es erforderlich,<br />

einen Verein als Träger zu gründen. Auf der Homepage erfährt man, dass der<br />

Verein am 18.10.1998 gegründet wurde, im selben Monat fand auch die Eröffnung des<br />

Kreativzentrums statt. Anfangs arbeiteten ABM- <strong>und</strong> SAM-Kräfte mit von der anstiftung<br />

finanzierten Honorarkräften zusammen. Die Gr<strong>und</strong>annahme der anstiftung, dass mit<br />

einem öffentlichen Zentrum für <strong>Eigenarbeit</strong> an eine Tradition der Selbstorganisation,<br />

<strong>Eigenarbeit</strong> <strong>und</strong> Eigenversorgung der DDR-Bewohner angeknüpft werden könnte, bewahrheitete<br />

sich nicht, im Gegenteil, die Bevölkerung Wolfen-Nords zeigte anfangs ein<br />

auffallendes „Desinteresse an den <strong>Eigenarbeit</strong>swerkstätten“ (Müller 2003, S.2) 47 .<br />

Unsere Ansprechpartnerin im Kreativzentrum e.V. war Frau Kiontke, Vereinsvorsitzende,<br />

Leiterin <strong>und</strong> eine der GründerInnen. Sie berichtet: „Und die Anfangszeiten… war es<br />

sehr schwierig, überhaupt Leute hier reinzukriegen. Weil zu DDR-Zeiten ham die Leute<br />

alles selbst in ihren Häusern oder Garten… hergestellt. Die sind erst mal in den Bau-<br />

46 Genaueres zur Ausstattung erfährt man auf der Homepage des Kreativzentrums.<br />

47 Den Ursachen hierfür ging Christa Müller, damals Mitarbeiterin, heute Geschäftsführerin der<br />

anstiftung, 1998 in einer qualitativen Studie nach: Akzeptanzprobleme von Eigeninitiative <strong>und</strong><br />

<strong>Eigenarbeit</strong>: Das Kreativzentrum in der Plattenbausiedlung Wolfen-Nord.<br />

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