I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung<br />
In diesem Zusammenhang haben wir uns gefragt, wie die Möglichkeiten zur Beteiligung<br />
<strong>und</strong> Einbindung im Kempodium strukturiert sind. Zum Teil sind wir darauf schon<br />
im Portrait eingegangen <strong>und</strong> knüpfen daran an.<br />
In unserem Gespräch berichtete uns Herr Slavicek, Ziele <strong>und</strong> Richtlinien des Kempodium<br />
würden im Vereinsvorstand entwickelt. Das alltägliche Geschehen sei davon nicht<br />
beeinflusst, aber „die oberste Entscheidungsbefugnis hat der Vorstand. Ich bin quasi<br />
als Geschäftsführer dann dem Vorstand unterstellt <strong>und</strong> hab das sozusagen durchzuführen<br />
(…), was der Vorstand vorgegeben hat“ (MS 182-191). Auf der MitarbeiterInnen-Ebene<br />
werden in 14-tägig stattfindenden Teambesprechungen Beschlüsse gefällt,<br />
die das Tagesgeschäft betreffen oder auch strategisch längerfristige Themen betreffen.<br />
Dort können Anregungen formuliert werden, die weiter an den Vorstand gehen.<br />
Über eine Vereinsmitgliedschaft kann innerhalb der Mitgliederversammlung Einflussnahme<br />
erfolgen. Darüber hinaus gibt es bisher kein regelmäßiges Gremium zur Beteili<br />
gung ehrenamtlich Engagierter. Dieser Punkt wird laut Herrn Slavicek allerdings immer<br />
wieder diskutiert, <strong>und</strong> es wird mit unterschiedlichen<br />
Beteiligungsformen experimentiert.<br />
So gingen z. B. Anfang des Jahres aus einem Perspektivworkshop für Ehrenamtliche<br />
verschiedene Projektgruppen (z. B. die <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaften F<strong>und</strong>raising, Raumpla-<br />
nung, Kultur etc.) hervor, die in ausgewählten Bereichen Anregungen, Perspektiven<br />
<strong>und</strong> Verbesserungsvorschläge erarbeiten, welche dann als Empfehlung wiederum in<br />
Team <strong>und</strong> Vorstand einfließen.<br />
ung, bessere bzw. feste Strukturen zu schaffen, z. B. in Form von <strong>Arbeit</strong>sverträ-<br />
-<br />
cht<br />
-<br />
77<br />
Weitere Überlegungen zu den Rahmenbedingungen für Ehrenamtliche gehen in die<br />
Richt<br />
gen oder <strong>Arbeit</strong>szeugnissen. Momentan sind Anreize von Seiten des Hauses Vergüns<br />
tigungen bei der Raummiete <strong>und</strong> die Möglichkeit, Fahrtkosten abzurechnen – ein richtiges<br />
Belobigungssystem oder Aufwandsentschädigungen allerdings gibt es nicht. Ni<br />
erwähnt wurde in unserem Gespräch, ob es eine Anerkennungskultur im Kempodium<br />
gibt.<br />
Herr Slavicek betonte, dass die Akquise von Freiwilligen von Seiten der Organisation<br />
ein wiederholtes stetiges Bemühen erfordert. In der Vergangenheit gab es etliche Anläufe<br />
in dieser Richtung – von Ehrenamtsbörsen, über Zeitungsanzeigen <strong>und</strong> R<strong>und</strong>schreiben.<br />
In der Anfangszeit gab es sogar eine „Stabsstelle für die Betreuung des Ehrenamtes“<br />
(233). Mittlerweile gibt es eine Art Ehrenamtlichen-Pool, bestehend aus<br />
einer Kartei, in die Menschen aufgenommen werden, die Interesse geäußert haben,<br />
sich zu beteiligen. „Wenn sich jemand neu meldet, dann kommt er auch erstmal hier ir<br />
gendwie aufs Haus zu <strong>und</strong> dann wird von mir oder von der Kollegin eingeladen zu nem<br />
77 Die <strong>Arbeit</strong>sgemeinschaft F<strong>und</strong>raising z. B. entwickelte dieses Jahr das Leitbild des Kempodium,<br />
welches daraufhin gemeinsam mit Vorstand <strong>und</strong> Team beschlossen wurde.<br />
139