I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Das Kreativzentrum Wolfen-Nord<br />
Dabei wird in unterschiedlicher Weise versucht, den Bedürfnissen der BesucherInnen<br />
gerecht zu werden. Was sich in der Sprache der MitarbeiterInnen des Krea hinter dem<br />
Begriff K<strong>und</strong>enfre<strong>und</strong>lichkeit (siehe ebenfalls Kap. II 3.2.3) verbirgt, könnte man auch<br />
mit Methodenvielfalt übersetzen: Es gibt Angebote für Gruppen <strong>und</strong> Einzelne, Spiel<strong>und</strong><br />
Bastelangebote, Bildungsangebote, Veranstaltungen im Haus <strong>und</strong> im Stadtteil, ein<br />
offenes Ohr der MitarbeiterInnen (Beratung) oder die Möglichkeit der Raumnutzung.<br />
Das Krea steht nicht allein im Stadtteil, es ist vernetzt mit anderen Initiativen, Vereinen<br />
<strong>und</strong> auch mit öffentlichen Stellen. Es wird als Teil der sozialen Infrastruktur wahrgenommen<br />
<strong>und</strong> kann durch übergeordnete Gremien an Gestaltungsprozessen im Stadtteil<br />
mitwirken. Ein weiteres Merkmal von Gemeinwesen- oder Stadtteilarbeit ist die<br />
durch die Vernetzung der Institutionen ermöglichte Kooperation <strong>und</strong> die gemeinsame<br />
Nutzung von Ressourcen im Stadtteil.<br />
Dies geschieht hier, wenn der örtliche Kindergarten<br />
regelmäßig das Außengelände nutzt, in Kooperation mit dem DRK Angehörigenarbeit<br />
(siehe Kap. II 3.2.5) organisiert wird <strong>und</strong> natürlich auch, wenn Schulklassen zu<br />
Projekttagen in die Werkstätten kommen.<br />
Als Fazit dieser Überlegungen möchten wir auf unsere Hypothesen zurückkommen<br />
<strong>und</strong> stellen fest, dass das Kreativzentrum<br />
mit seinen Offenen Werkstätten, aber auch<br />
mit<br />
seinen sonstigen Angeboten <strong>und</strong> Aktivitäten die soziokulturelle Infrastruktur Wolfen-<br />
Nords ergänzt <strong>und</strong> bereichert.<br />
Bedeutungsmomente für BesucherInnen – „was zu Hause ist, ablegen“<br />
Neben dem primären Nutzen, den BesucherInnen des Kreativzentrums für sich aus<br />
dem Angebot ziehen, wie z. B. notwendige Reparaturen günstig vornehmen zu können,<br />
Zugang zu einem Rechner mit Internetanschluss zu haben oder für die nächste<br />
Familienfeier Räume zur Verfügung zu haben <strong>und</strong> evtl. noch günstig schönen Tischschmuck<br />
herstellen zu können, konnten wir feststellen, dass wichtige Erfahrungen im<br />
Kreativzentrum<br />
gemacht werden, die einen sek<strong>und</strong>ären Nutzen für die BesucherInnen<br />
darstellen.<br />
Als erstes sei genannt, dass durch die verschiedenen Angebote Kontaktmöglichkeiten<br />
geschaffen werden. Gleichzeitig wird Geselligkeit von den BesucherInnen als wichtige<br />
Erfahrung eingestuft. Der Stellenwert dieser Erfahrung ist unserer Ansicht nach insbesondere<br />
deshalb hoch, weil sich durch die hohe <strong>Arbeit</strong>slosigkeit <strong>und</strong> die starke Abwanderung<br />
aus dem Stadtteil traditionale Bezüge in Betrieb <strong>und</strong> Familie häufig auflösten.<br />
Dass im Kreativzentrum entstandene oder dort gepflegte außerfamiliäre soziale Beziehungen<br />
zum Teil eine hohe Bedeutung <strong>und</strong> Qualität erlangen, zeigt sich darin,<br />
dass<br />
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