I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

Das Kempodium e. V. – Allgäuer Zentrum für Eigenversorgung
antwortung des Einzelnen in der Gesellschaft geleistet und Wege aus der einseitigen
Konsum- und Erwerbsorientierung aufgezeigt und erfahrbar gemacht werden (vgl. Homepage/
Ziele). Es versteht sich dabei als Bürgerzentrum der besonderen Art (vgl.
Kempodium-Broschüre), das für alle Menschen – ob Mann oder Frau, Alt oder Jung,
Arm oder Vermögend – offen sein möchte. Neben diesem primär zielübergreifenden
Auftrag sollen aber auch spezielle Zielgruppen angesprochen werden, z. B. Kinder,
Schulklassen, Initiativen/Vereine, Familien etc. (vgl. Difu 2005a). Die Besonderheit des
Kempodium besteht darin, dass Eigeninitiative und Tätigwerden im weitesten Sinne im
Zentrum stehen – dazu zählen z. B. handwerkliche, soziale und künstlerisch-kulturelle
Aktivitäten. Bürgerschaftliches Engagement stellt dabei eine tragende Säule des Hauses
dar: Das Kempodium möchte als Plattform für Interessen und Ideen verschiedenster
Art zur Verfügung stehen und durch die Bereitstellung einer Infrastruktur Menschen
die Möglichkeit bieten, sich auszuprobieren.
Die Stärkung der regionalen Identität zählt ebenso zu den Zielen wie der Wunsch,
nachhaltige Wirtschafts- und Lebensstile zu fördern. Durch eine zunehmende Vernetzung
mit regionalen Partnern und Einrichtungen sollen das gesellschaftliche Leben in
der Region bereichert und regionale Wirtschaftskreisläufe unterstützt werden. Zu den
Kooperationspartnern zählen Verbände (z. B. der Zweckverbund für Abfallwirtschaft),
Unternehmen (z. B. die Lebensmittelfirma Feneberg und Handwerksbetriebe der Umgebung)
und Vereine (siehe auch Kap II 4.2.4).
Aber auch mit öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, kirchlichen und sozialen Einrichtungen
(z. B. die Stadtjugendarbeit, Kinderschutzbund u. a.) sowie Einzelpersonen wird
bewusst zusammengearbeitet (vgl. Homepage/ Kooperation). Eine besondere Zielsetzung
im Bereich des handwerklichen Arbeitens soll dabei durch „das Erlebnis Werkstatt“
(Homepage/ Ziele) gefördert werden.
Zum Kempodium gehören das Hauptgebäude sowie das „Kempodium Kaufhaus Allerhand“,
direkt gegenüber. 70 „Man muss mindestens fünf mal herkommen und verschiedene
Projekte mitgemacht haben, bis man weiß, was alles im Kempodium möglich ist“
(MS 496-498). Dieses Zitat des Geschäftsführers Herrn Slavicek verdeutlicht die breite
Angebots- und Nutzungspalette, die das Kempodium bietet. Das Angebot ist sowohl
über die professionell gestaltete Homepage des Kempodium (s.o.), als auch über halbjährlich
erscheinende Programmhefte, wechselnde Flyer und über einen vierteljährlich
70 Das Kempodium Kaufhaus Allerhand (ein Secondhand-Kaufhaus) wurde 2006 eröffnet und
hat sich aus dem Vorläufer brauchBar weiterentwickelt. Näheres zu beiden Häusern und deren
Ausstattung ist über die Homepage zu erfahren, auf der zwei anschauliche Videoclips einen virtuellen
Einblick ermöglichen.
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