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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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5.3 Gestaltung der Verhältnisse<br />

Offene Werkstätten – ein Modell für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong>?<br />

Nimmt man die Aufforderung zur Inszenierung des <strong>Soziale</strong>n in den Verhältnissen der<br />

Menschen ernst, dann muss man unseres Erachtens Sozialraumorientierung u. a. auch<br />

als <strong>Arbeit</strong>sfeld verstehen. 85 Das bedeutet, Menschen sollten in ihrer Stadt oder Gemeinde<br />

Orte vorfinden, die für die Umsetzung eigener Ideen offenstehen, <strong>und</strong> wo sie<br />

sowohl zu offenen Angeboten als auch zu spezifischen Hilfs- <strong>und</strong> Beratungsformen<br />

Zugang finden können. Das Programm „<strong>Soziale</strong> Stadt“ knüpft bereits seit 1999 an die<br />

Tradition der Gemeinwesenarbeit an, <strong>und</strong> Quartiersmanagement wird in immer mehr<br />

Städten als Instrument zur Entwicklung in benachteiligten Stadtteilen eingesetzt. Auch<br />

das Programm der Mehrgenerationenhäuser liegt auf dieser Linie – es zeigt sich ein<br />

deutlicher Trend zu sozialräumlich orientierten Angeboten in der <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong> (vgl.<br />

Galuske 2007).<br />

Möglichkeitsräume<br />

Zur Diskussion der Verbesserung von Lebensverhältnissen eignet sich ebenfalls das<br />

Theoriekonstrukt der Lebensbewältigung von Böhnisch (siehe auch Kap I 4.5). Es differenziert<br />

einzelne Handlungsspielräume, die die Lebenslage von Menschen kennzeichnen.<br />

Für die Nutzung spielen sowohl personale Voraussetzungen eine Rolle als auch<br />

objektive Bedingungen. Die Gestaltung der Verhältnisse kann auch über die Gestaltung<br />

<strong>und</strong> Ausweitung einzelner Spielräume der Menschen erreicht werden. Ein öffentlicher<br />

Ort erweitert die objektiven Bedingungen. Die Frage der Ausstattung <strong>und</strong> Ausgestaltung<br />

des Miteinanders an diesem Ort ist entscheidend dafür, ob bei den Menschen<br />

auch die personalen <strong>und</strong> individuellen Voraussetzungen für die Nutzung der Spielräume<br />

auf- <strong>und</strong> ausgebaut werden <strong>und</strong> ob durch die Rahmenbedingungen Selbstbestimmung<br />

<strong>und</strong> Aktivität gefördert werden.<br />

Wir haben zwei Einrichtungen vorgef<strong>und</strong>en, deren Angebote sich an die BewohnerInnen<br />

des Stadtteils oder der Stadt bzw. der Umgebung richten. Ihr Zugang ist offen<br />

(zumindest formal). Das Kempodium bezeichnet sich selbst als Bürgerzentrum der besonderen<br />

Art (vgl. Kempodium-Broschüre), das Kreativzentrum nennt sich Begegnungsstätte<br />

<strong>und</strong> ist als Mehrgenerationenhaus ausgewählt worden. Wir haben das<br />

85 Zur Geschichte der Sozialraumorientierten <strong>Soziale</strong>n <strong>Arbeit</strong>: Hinte, Wolfgang (2002): Von der<br />

Gemeinwesenarbeit über die Stadtteilarbeit zum Quartiermanagement.<br />

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