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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kreativzentrum Wolfen-Nord<br />

Uhr <strong>und</strong> Samstag von 9-14 Uhr gearbeitet, es gibt feste Aufgaben <strong>und</strong> man ist fest eingeplant,<br />

man wird gebraucht. Zeitstruktur, Sinn, Aktivität <strong>und</strong> Identität können (wieder)<br />

erlebt werden (siehe Kap. II 3.3.1).<br />

Die zweite, inhaltliche Ebene ist durch die besondere Qualität der Zusammenarbeit des<br />

Teams gegeben. Jeden Morgen wird bei einem gemeinsamen Frühstück die Tagesplanung<br />

vorgenommen, genauso ist hier aber auch Raum, um die Zukunft zu planen,<br />

Ideen zu besprechen <strong>und</strong> zu entwickeln. Alle Mitarbeiter sitzen dann zusammen <strong>und</strong><br />

diskutieren ebenbürtig. Die Beteiligungsmöglichkeiten der Einzelnen sind dabei ganz<br />

unmittelbar <strong>und</strong> unkompliziert. Das „Miteinander“ wird im häufig gebrauchten Wörtchen<br />

„Wir“ in seiner Bedeutung hervorgehoben. „Wir machen zwar um 9 auf…, selbst wenn<br />

wir bis halb zehn frühstücken… es ist ja nicht bloß, dass wir essen <strong>und</strong> Kaffee trinken,<br />

sondern wir reden da wirklich drüber: Was können wir jetzt machen, was können wir<br />

aus´m Mehrgenerationshaus mehr machen <strong>und</strong> das alles. Und da kommen uns die Ideen…“(L<br />

939-944). Mehrfach wird betont: „Alle. Alle. Wir planen“ (L 283). Diese Sitzung<br />

ist nach unserem Ermessen mehr als eine Lagebesprechung für die Mitarbeite<br />

rInnen. „Da gucken wir auch nicht auf die Uhr“ (L 938). Sie ist ein Ritual einer<br />

Gemeinschaft, in der alle Anerkennung<br />

finden, jedeR ernst- <strong>und</strong> wahrgenommen wird,<br />

jedeR sich einbringen kann.<br />

Wertschätzung <strong>und</strong> Anerkennung für das Engagement werden von der Leiterin sehr<br />

bewusst den MitarbeiterInnen gespiegelt: „Ich kann am Tag zehn mal sagen: ‚Das ist<br />

toll, was du machst’ <strong>und</strong> alles drum <strong>und</strong> dran… ist ja doch nicht so, als wenn sie auch<br />

mal wirklich´ne Belohnung kriegen, wa? Und wenn ich bloß mal´n Blumenstrauß<br />

mitbring, da freuen die sich so“ (L 205-209). Für uns stellt es sich so dar, dass es eine<br />

Kultur<br />

der Anerkennung gibt.<br />

Das Miteinander empfinden die AkteurInnen als sehr familiär: „Wir sind im Großen <strong>und</strong><br />

Ganzen wie´ne große Familie hier – die Freiwilligen <strong>und</strong> wenn die 1-€-Jobber da sind,<br />

dann werden die einfach miteinbezogen“ (L 345-347). Die MitarbeiterInnen geben sich<br />

gegenseitig auch Rat, Halt, <strong>und</strong> Unterstützung. „Wir lösen auch gegenseitig Probleme,<br />

muss ich sagen. Wenn wirklich jetzt mal jemand was hat, dann setzen wir uns an den<br />

Tisch <strong>und</strong> sagen: ‚O.k., da reden wir drüber’ <strong>und</strong> das ist dann für viele auch befreiend“<br />

(L 342-345). Einer der Mitarbeiter, der erst kurz dabei ist, betont: „S’is w<strong>und</strong>erbar. Auch<br />

noch ne feine Truppe“ (M 180). Wir sind der Meinung, dass die MitarbeiterInnen ihre<br />

<strong>Arbeit</strong> im Krea<br />

als identitätsstiftend erfahren. Sie fühlen sich zugehörig <strong>und</strong> erleben In-<br />

tegration.<br />

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