I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Das Forschungsdesign<br />
Die Wahl der Methode Gruppengespräch hatte zum einen den pragmatischen Gr<strong>und</strong>,<br />
den Zeitaufwand der Befragung in bewältigbaren Grenzen zu halten. Zum anderen eröffnete<br />
dies die Chance, in der Ermittlung von Einstellungen <strong>und</strong> Meinungen der TeilnehmerInnen<br />
sowohl individuelle Einschätzungen als auch überindividuelle, also Gruppenmeinungen<br />
zu erhalten (vgl. Steinert/ Thiele 2000, S. 148). Dies schien uns vor<br />
dem Hintergr<strong>und</strong>, etwas über die Bedeutung der Einrichtung in der regionalen Struktur<br />
erfahren zu wollen, als geeignete Vorgehensweise. 44<br />
Die Auswahl des Personenkreises für das Gruppengespräch stellte sich als schwierige<br />
Aufgabe dar. Unsere „Wunschgruppe“ sollte möglichst ca. 5 Personen umfassen <strong>und</strong><br />
nach den Kategorien Alter, Geschlecht, Nutzungsdauer <strong>und</strong> Nutzungshäufigkeit der<br />
Einrichtung, Nutzungsart (freie Nutzung, nur Kurse,…) durchmischt sein. Von einer<br />
möglichst großen Vielfalt innerhalb dieser Kategorien erhofften wir uns vielfältige<br />
Sichtweisen auf die Einrichtung <strong>und</strong> auf den Stadtteil/ die Region. Unsere Einflussnahme<br />
bei der Steuerung der Auswahl war aber durch die räumliche Entfernung zu<br />
den Einrichtungen <strong>und</strong> das Angewiesensein auf die Unterstützung durch die Verantwortlichen<br />
vor Ort stark eingeschränkt. So blieb also eine gewisse Unsicherheit in dieser<br />
Sache, der wir dadurch begegnen wollten, dass wir, sollte die Gruppe stark von unserer<br />
geplanten Vorstellung abweichen, alternativ spontane „Mini-Interviews“ mit<br />
gerade zufällig anwesenden BesucherInnen durchführen wollten.<br />
Die Befürchtung diesbezüglich bewahrheitete sich ein Stück weit, da insbesondere im<br />
Kreativzentrum die Bereitschaft zum Gespräch nicht vorab von der Leiterin abgeklärt<br />
worden war <strong>und</strong> wir deshalb spontan mit Mitarbeiterinnen statt mit NutzerInnen der<br />
Werkstätten sprachen. In Kempten konnten wir mit drei BesucherInnen <strong>und</strong> einem<br />
Mitarbeiter sprechen. Die einzige Möglichkeit, dieser Ungewissheit zu begegnen, wäre<br />
gewesen, mit mehr zeitlichem Spielraum vor Ort am Leben des Vereins teilzunehmen<br />
<strong>und</strong> mit unterschiedlichen Menschen ins Gespräch zu kommen. Der zeitliche Rahmen<br />
schloss dies aus.<br />
Das ExpertInneninterview<br />
Beim Experteninterview steht „der zu Befragende (…) nicht als einzelnes Subjekt im<br />
Blickpunkt des Interesses, sondern als Experte für einen spezifischen Handlungsbereich“<br />
(Lamnek 2002, S.176). Als Experten wählten wir die jeweiligen Leitungspersonen<br />
der Einrichtungen aus. In Wolfen ist dies die Vorstandsvorsitzende des Kreativzentrum<br />
e.V., die gleichzeitig auch die Leitung des Hauses hat. In Kempten ist es der<br />
44 Die Gruppenprozesse <strong>und</strong> gruppenspezifischen Verhaltensweisen, die ebenfalls mit dieser<br />
Methode untersucht werden können, wollten wir hingegen nicht auswerten.<br />
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