I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit
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Schlussbetrachtung<br />
Schlussbetrachtung<br />
In dieser <strong>Arbeit</strong> haben wir uns damit auseinander gesetzt, welche Ansatzpunkte das<br />
Modell der Offenen Werkstätten für die <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> in der heutigen Zeit liefert.<br />
Hierzu haben wir in zwei Einrichtungen Praxiserk<strong>und</strong>ungen durchgeführt <strong>und</strong> unsere<br />
Ergebnisse vor dem Hintergr<strong>und</strong> unserer theoretischen Auseinandersetzung in den<br />
Themenfeldern <strong>Arbeit</strong>, <strong>Eigenarbeit</strong>, Handwerk <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> diskutiert.<br />
Unser Ausgangspunkt war die Verknüpfung von Handwerk <strong>und</strong> <strong>Soziale</strong>r <strong>Arbeit</strong>. Im Zuge<br />
unserer Auseinandersetzung nahmen wir eine Verschiebung des Schwerpunktes in<br />
Richtung <strong>Soziale</strong> <strong>Arbeit</strong> im Kontext der <strong>Arbeit</strong>sgesellschaft vor. Handwerk sehen wir in<br />
diesem Rahmen als ein, durchaus in vielen Punkten geeignetes <strong>und</strong> überzeugendes,<br />
Medium unter vielen, das ein Tätigkeitsfeld jenseits oder neben der <strong>Erwerbsarbeit</strong> erschließen<br />
kann.<br />
Unser Exkurs in die Geschichte der <strong>Arbeit</strong> schärft das Bewusstsein dahingehend, dass<br />
die Verengung des <strong>Arbeit</strong>sbegriffs auf die <strong>Erwerbsarbeit</strong> eine recht kurze Tradition hat.<br />
Es wird deutlich, dass die vorherrschende <strong>Arbeit</strong>smoral eine kulturhistorische <strong>und</strong> nicht<br />
eine vermeintlich natürlich-anthropologische Wurzel hat.<br />
Wir stellen fest, dass die Anforderungen der <strong>Arbeit</strong>sgesellschaft Individuen heute in<br />
Widersprüche bringen. Das Bild der Normalbiografie ist von der <strong>Erwerbsarbeit</strong> als zentralem<br />
Element für Einkommen <strong>und</strong> Identität gekennzeichnet. Gleichzeitig wird der Zugang<br />
zu Ausbildung <strong>und</strong> zu dauerhafter Beschäftigung, zum angestrebten Normalarbeitsverhältnis<br />
immer schwieriger. Berufsbiografien werden brüchiger <strong>und</strong> sind von<br />
Unsicherheit geprägt. Immer mehr Menschen bleiben dauerhaft von <strong>Erwerbsarbeit</strong><br />
ausgeschlossen.<br />
Global ausgerichtete Wirtschaftsstrukturen zwingen Unternehmen zu einem Höchstmaß<br />
an Flexibilität, das diese ebenso von ihren MitarbeiterInnen einfordern. Der Charakter<br />
der <strong>Erwerbsarbeit</strong> verändert sich <strong>und</strong> verlangt einen Typus eines <strong>Arbeit</strong>skraftunternehmers.<br />
In der so genannten flexiblen <strong>Arbeit</strong>sgesellschaft entsteht eine neue Art<br />
der Entfremdung.<br />
Alle angeführten Phänomene führen zu neuartigen Bewältigungsaufgaben für die Menschen.<br />
Angesichts dieser Erkenntnisse gewinnen Szenarien einer immer tieferen Spaltung<br />
der Gesellschaft entlang der Linie <strong>Erwerbsarbeit</strong> – keine <strong>Erwerbsarbeit</strong> an Plausibilität.<br />
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