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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Das Kreativzentrum Wolfen-Nord<br />

Gruppenangebote: „das ist doch schöner, wenn man in der Gesellschaft ist“ (RD 93)<br />

Unser Gespräch mit der Gruppe der Rentnerinnen gab Einblick in die Anliegen <strong>und</strong><br />

Motive der Frauen für ihre Treffen. Uns interessierte zwar besonders, welche Zusammenhänge<br />

zu dem Angebot der Offenen Werkstätten bestehen, da jedoch unsere Forschungsfrage,<br />

wie die Praxis der Offenen Werkstätten aussieht, den Blick auf die gesamte<br />

Einrichtung in ihrem Umfeld <strong>und</strong> mit allen ihren Angeboten richtet, berichten wir<br />

auch über die Sichtweisen der Frauen, die nicht direkt auf das Werkstattangebot bezogen<br />

sind.<br />

Der Zweck ihrer Treffen bestehe in der „Freizeitbeschäftigung der Rentner“ (RS 4) <strong>und</strong><br />

in der „Geselligkeit. (…) Und so treffen wir uns…“ (RF 5-9), „um mal aus den vier Wänden…“<br />

(RV 69) rauszukommen. Das bedeutet konkret: „Miteinander… Kaffee trinken<br />

…basteln … austauschen … mal einen Witz erzählen, alles, alles vergessen – was zu<br />

Hause ist, ablegen“ (R 70-71). Das „Basteln“ nimmt bei den Treffen einen wichtigen<br />

Raum ein, dann kann man mal „dies <strong>und</strong> jenes, auch mal ein bisschen was Anderes<br />

machen, nicht dass jeder seinen Strickstrumpf mitbringt“ (RD 29-30). Die Treffen sind<br />

„immer lustig“ (RF 84), es geht um den „Spaß an der Freude“ (RE 68). Es gibt auch<br />

gemeinsame Rituale, so wird z. B. jeder „zum Geburtstag geehrt <strong>und</strong> dann wird auch<br />

ein kleiner Umtrunk gemacht“ (RS 126-130).<br />

Ebenso wichtig ist der „Erfahrungsaustausch, dass man eben nicht – weltfremd wird<br />

hier“ (RD 104). „Es gab schon (…) viele Themen, über die wir geredet haben (…).<br />

Hochzeit, (…) Geburtstage. Sogar Beerdigung“ (RZ 96-99) <strong>und</strong> „natürlich…das Politische<br />

<strong>und</strong> alles“ (RZ 103). „Über Patientenverfügung <strong>und</strong> so weiter, da spricht man<br />

dann mal drüber“ (RE 105-106). Hier geben die Frauen sich gegenseitig Rat <strong>und</strong> erfahren<br />

gegenseitige Unterstützung: „Das ist dann schön, wenn einer schon was weiß <strong>und</strong><br />

berät <strong>und</strong> dann – das finden wir dann gut“ (RE 106-108).<br />

Besonders schätzen die Frauen die aufmerksame <strong>und</strong> engagierte Bewirtung durch das<br />

Team des Kreativzentrums, sie kommen „wie in eine Gaststätte“ (RS 195-196). Es ist<br />

für sie etwas Besonderes, sich bewirten lassen zu können <strong>und</strong> „das ist ja das, was uns<br />

hier anzieht. Ja. Nichts zu machen! Das ist schön“ (R 151-163). Sie gönnen sich selbst<br />

etwas <strong>und</strong> erleben den aufmerksamen Service von Seiten der MitarbeiterInnen als<br />

Wertschätzung. RD: „also ganz ganz – alles so – wie soll ich sagen…“ RZ: „so schön!<br />

Doch!“ (R 163-165).<br />

Ein weiteres Kriterium stellt auch für die Rentnerinnen der finanzielle Aspekt dar: „Und<br />

das is einer von den wenigen Räumen, die wer noch in Anspruch nehmen können, wo<br />

wer nich noch Miete zahlen müssen“ (RD 167-168).<br />

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