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I Erwerbsarbeit, Eigenarbeit, handwerkliche Arbeit und Soziale Arbeit

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Protokolle des Besuchs im Kreativzentrum Anlage<br />

Protokolle des Besuchs im Kreativzentrum in Wolfen-Nord<br />

Zur Unterstützung des Forschungsprozesses haben wir jeweils zeitnah zu unseren<br />

Ortsterminen in Wolfen <strong>und</strong> Kempten Gedächtnisprotokolle angefertigt. Sie dienten in erster<br />

Linie der eigenen Gedächtnisstütze in Bezug auf die Eindrücke <strong>und</strong> Erlebnisse <strong>und</strong> bilden<br />

ein Puzzlestück in unserem Bemühen um Verständnis. Dabei wissen wir wohl, dass unsere<br />

jeweils fünfstündigen Aufenthalte in Wolfen-Nord <strong>und</strong> Kempten nur eine höchst lückenhafte,<br />

subjektive Beschreibung der Situation im Stadtteil zulassen. Gewiss färbt unsere subjektive<br />

Sichtweise aber auch unsere Interpretation der Aussagen der Befragten, weshalb wir uns<br />

entschlossen haben, diese Protokolle aus Gründen der Transparenz des<br />

Forschungsprozesses der Diplomarbeit anzuhängen.<br />

Der Spaziergang durch den Stadtteil in Wolfen <strong>und</strong> die R<strong>und</strong>gänge durch das<br />

Kreativzentrum <strong>und</strong> das Kempodium können die Einrichtungen in der Vorstellung der<br />

interessierten Leser <strong>und</strong> Leserinnen außerdem plastischer werden lassen.<br />

Spaziergang durch Wolfen-Nord<br />

Wir reisten mit dem Zug von Leipzig nach Wolfen-Nord an, Haltestelle ist Jeßnitz (Anhalt),<br />

der Bahnhof einer kleinen Gemeinde, die von Wolfen aus jenseits der Bahnlinie liegt. Von<br />

dort gingen wir zu Fuß nach Wolfen-Nord hinein, wir hatten etwas Zeit eingeplant um einen<br />

Eindruck vom Stadtteil gewinnen zu können. Am Bahnhof war ein riesiger, aber leerer<br />

Parkplatz, die Straßen waren neu, breit <strong>und</strong> fast leer. Die Wohnviertel bestehen aus<br />

Mietshäusern im Stil der 50er Jahre, die Fassaden relativ neu, dazwischen großzügige<br />

Grünflächen <strong>und</strong> Fußgängerwege. Fast nirgends waren Menschen zu sehen. Alles wirkte<br />

sehr gepflegt <strong>und</strong> ruhig. Um unsere Suche nach einem Café zu beschleunigen, fragten wir<br />

im ersten Laden, den wir sahen. Es handelte sich um ein Sozialkaufhaus, das, wie ein Schild<br />

verriet, erst kürzlich eröffnet hatte. Die MitarbeiterInnen dort waren sehr hilfsbereit,<br />

diskutierten erst über den besten Tipp <strong>und</strong> zeigten uns dann den Weg. Eine von ihnen<br />

begleitete uns sogar ein kurzes Stück <strong>und</strong> schickte uns mit den Worten: „immer gerade aus<br />

bis auf die Platte“ auf den Weg. Wieder wanderten wir auf Fußgängerwegen zwischen<br />

Grünanlagen an leeren Parkbänken, einem großen Discounter mit ebenfalls großem<br />

Parkplatz <strong>und</strong> wenigen Autos vorbei <strong>und</strong> steuerten auf ein kleines Einkaufszentrum mit<br />

Schreibwarenladen, einigen kleinen Geschäften <strong>und</strong> Eisdiele zu. Wir überquerten eine breite<br />

neu geteerte Straße, die überdimensioniert wirkte. Hinter der „Nord Passage Wolfen“<br />

erkannten wir die „Platte“. Die Plattenbauten sind farbig gestrichen <strong>und</strong> so breit, dass ihre<br />

Höhe gar nicht mehr so sehr auffällt. Wir setzten uns, immerhin hier war noch ein weiterer<br />

Tisch belegt. Nach <strong>und</strong> nach wurde uns klar, dass wir uns im „Zentrum“ von Wolfen-Nord<br />

befanden! Der Postkartenkauf bestätigte es mit dem einzigen Motiv des selben Gebäudes<br />

aus mehreren Perspektiven aufgenommen: Es gibt hier einfach sonst nichts Sehenswertes.<br />

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